Reinmar Wipper, Nürtingen. Zum Kommentar „Ja, aber“ vom 13. November. Noch vor der Bauausschusssitzung vom 16. Juni habe ich die Gesichtspunkte des Oberbürgermeisters zur Bebauung der Nanzwiese schriftlich widerlegt (keine städtebaulichen Bedenken, städtebauliche Struktur unberührt, Nachverdichtung problemlos möglich). Die Stromleitung war damals nicht eingezeichnet und nicht angesprochen. Ebenso wenig das Thema „Warnung vor Ghettoisierung“, weil ausschließlich vom bloßen Bauen die Rede sein sollte. Von Menschen indessen nur in Gestalt von Zahlen: 15 Wohnungen für 60 Leute.
Der verständliche Unmut von 250 Zuhörern wurde im Juni als radikal und fremdenfeindlich herabgewürdigt, gar als Bedrohung bezeichnet. Mich selber hat man mit faschistischen Aktionen gegen den Gemeinderat in Verbindung gebracht. Ich hätte „eine braune Suppe angerührt“, diese in Kauf genommen oder instrumentalisiert und die Straße gegen den Gemeinderat mobil gemacht. Zwei Tage später gab mir die Zeitung den Rat, ich hätte bedenken sollen, welche „Geister ich da wecke“. Meine Mitbewohner waren entsetzt. – Vor Tagen nun war ein Hetzblatt in unseren Briefkästen. Urheber unbekannt. Und erneut wird meinem Stadtteil zugeschrieben, dass ein „braundumpfer Sumpf zu wabern beginne“. In der von Roßdorfern gefüllten Stadthalle war davon nichts zu sehen. Aber ich bin sofort befragt worden, ob dieses Schmierblatt von mir stamme. Das Roßdorf eine braune Suppe oder Sumpf? Wir sind regenbogenbunt.
Deswegen ergreifen wir gerne die ausgestreckten Hände von Stadtverwaltung und Gemeinderat, um nach dezentralem Wohnraum mitzusuchen. Um zu vermeiden, dass Flüchtlinge isoliert statt integriert werden. Wir können aber nicht zaubern. Obwohl der Wandel vom angeblich „sozialen Brennpunkt“, vom „Russdorf“ und „Ghetto“ zum liebenswerten Stadtteil der vielen Muttersprachen, mit Licht, Luft und Leben für alle, an Zauberei grenzt. Darauf sind wir stolz, auch wenn es nicht identifizierbare Idioten gibt, die das gefährden wollen. Wir haben nichts gutzumachen. Wir machen gut, was wir machen.
Leserbriefe | 26.05.2025 - 05:00
Europas Angst vor Russland
Dr. Johannes Heimann, Nürtingen. Zu den Artikeln „Jeder Zweite im Land rechnet nicht mit Krieg“ und „Als ob noch Frieden wäre in Europa“ vom 14. Mai.
„Jede Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte ...
Leserbriefe | 26.05.2025 - 05:00
Alternative Sichtweise zu Tedgo neu
Jens-Heiko Adolph, Nürtingen.
Nachdem ich zahlreiche Berichte der NTZ sowie Leserbriefe gegen die neue Flugroute gelesen habe, möchte ich mich äußern: Die neue Flugroute spart Treibstoff und wird zu 30 Prozent bei Ostwind genutzt, das heißt im ...