Leserbriefe

Da gibt es keine Opferrolle

Maike Pfuderer, Stuttgart. Zum Leserbrief „Jauchefass über den Querdenkern geöffnet“ vom 5. September. So ganz klar ist mir nicht, warum sich Herr Schewe über den Kommentar von Herrn Molitor beschwert. Ich bin mir sicher, dass er den Kommentar ab 30. August noch um einige Bezeichnungen ergänzt hätte. So aber beschreibt Herr Molitor die krude Mischung Stand 26. August ausgesprochen treffend. Ich ergänze mit rechtsradikalen Verfassungsfeinden! Denn wer wie der Organisator von 711 Querdenken am vergangenen Samstag die Bundesregierung zu einer unmöglichen Abdankung auffordert und der irrigen Meinung ist, mit seinen wenigen Tausend Irregeleiteten die Verfassung unseres Heimatlandes, das deutsche Grundgesetz ersetzen zu können, ist eben ein Feind dieser freiheitlichen Verfassung!

Wer solchen Aussagen zujubelt, wer neben Menschen auf der Straße ist, die mit Reichs- und Reichskriegsflaggen tragen, wer mit Nazis auf der Straße ist, macht das nicht zufällig, sondern bewusst und aus freiem Willen! Da gibt es auch keine Opferrolle und der Versuch der Täter-Opfer-Umkehr muss scheitern. Wenn Herr Schewe nun Heinrich Böll mit „Worte können töten“ zitiert, dann möge er doch die Worte von Ballweg und Hildmann reflektieren. Der eine will so gesehen unsere Verfassung töten, der andere kündigte an, dass er im Falle seiner Machterlangung den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Volker auf bestialische Weise töten würde!

So denke ich, dass nicht nur Herr Molitor, sondern jeder Mensch mit demokratischer Gesinnung die Umtriebe von Berlin richtig einordnen kann.

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