Dry January: Warum ein alkoholfreier Start ins Jahr Körper und Geist guttut – laut Medius-Kliniken

NÜRTINGEN. Der Jahresbeginn ist für viele Menschen ein Anlass, alte Gewohnheiten zu überdenken. Eine davon ist häufig der Alkoholkonsum. Der sogenannte „Dry January“, also ein alkoholfreier Januar, hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Trend entwickelt. Immer mehr Menschen nutzen die ersten 31 Tage des Jahres, um eine Pause von Wein, Bier und anderen alkoholischen Getränken einzulegen. Dass dieser bewusste Verzicht zahlreiche gesundheitliche Vorteile bringt, bestätigen auch Medizinerinnen und Mediziner.

Was passiert im Körper, wenn wir einen Monat lang keinen Alkohol trinken?

Alkohol ist ein Zellgift. Das ist theoretisch bekannt, doch im Alltag wird es schnell vergessen. Schon nach wenigen Tagen Abstinenz können positive Veränderungen spürbar werden.

Die Leber erholt sich sichtbar

Als zentrales Entgiftungsorgan ist die Leber stark gefordert, wenn regelmäßig Alkohol konsumiert wird. Ein Monat Pause verschafft ihr die Möglichkeit, Fette abzubauen, Entzündungen zu reduzieren und ihre Regenerationsfähigkeit zu steigern.

„Viele meiner Patientinnen und Patienten sind überrascht, wie schnell sich die Leberwerte verbessern können“, erklärt Joachim Bischoff, Stellvertretender Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Tumor- und Palliativmedizin in der Medius-Klinik Nürtingen. „Bereits nach zwei bis drei Wochen lässt sich in der Regel ein messbarer Effekt feststellen.“

Besserer Schlaf und mehr Energie

Auch wenn ein Glas Wein am Abend zunächst entspannend wirkt, verschlechtert Alkohol die Schlafqualität. Die Tiefschlafphasen werden kürzer und man fühlt sich am nächsten Morgen weniger erholt. Ohne Alkohol normalisiert sich die Schlafarchitektur.

„Viele Menschen berichten im Dry January von einem deutlich erholsameren Schlaf und mehr Leistungsfähigkeit am Tag“, berichtet Joachim Bischoff.

Immunsystem und Stoffwechsel profitieren

Alkoholverzicht stärkt die körpereigene Abwehr und reduziert gleichzeitig Entzündungsprozesse. Auch der Stoffwechsel stabilisiert sich. Zusätzlich sind alkoholische Getränke reich an Kalorien.

„Wer 31 Tage lang keinen Alkohol trinkt, nimmt automatisch weniger Kalorien zu sich“, sagt Joachim Bischoff „Das kann sich positiv auf Gewicht, Blutdruck und Blutzucker auswirken.“

Reduzierung des Risikos, an Krebs zu erkranken

Untersuchungen der letzten Jahre zeigen deutlich, dass Alkohol als Risikofaktor für die Entwicklung einiger Krebsarten wie etwa Brustkrebs und Darmkrebs eine Rolle spielt. Wer weniger Alkohol trinkt, reduziert damit auch sein Risiko, an Krebs zu erkranken.

Klareres Hautbild und bessere Verdauung

Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit. Die Folgen sind trockene Haut, Reizungen oder ein unruhiger Teint. Bereits nach einigen Wochen zeigt sich die Haut frischer und ausgeglichener. Auch Magen und Darm profitieren von der Pause und arbeiten wieder harmonischer.

Psychische Entlastung und neue Gewohnheiten

Ein Monat ohne Alkohol ist auch ein mentaler Neustart. Man wird sich eigener Konsumgewohnheiten bewusster und erlebt, wie gut soziale Situationen ohne alkoholische Getränke funktionieren können.

„Viele nutzen den Dry January als Einstieg in einen bewussteren Umgang mit Alkohol“, erklärt Joachim Bischoff. „Es geht nicht um kompletten Verzicht, sondern um Kontrolle und Reflexion.“

Was sich aus dem Dry January mitnehmen lässt

Wer den Januar alkoholfrei verbringt, erlebt nicht nur kurzfristige gesundheitliche Effekte. Studien zeigen, dass Menschen danach oft langfristig weniger trinken. Sie haben gelernt, dass Wohlbefinden nichts mit Alkohol zu tun hat, und entwickeln nachhaltigere Lebensgewohnheiten.

Das empfiehlt Joachim Bischoff

„Wer den Dry January erfolgreich abgeschlossen hat, sollte versuchen, auch im restlichen Jahr weniger Alkohol zu trinken. Das ist eine einfache und wirkungsvolle Maßnahme für die langfristige Gesundheit.“

Der Dry January ist ein unkomplizierter und sehr wirksamer Start in ein gesünderes Jahr.