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Medius-Kliniken informieren zu Gürtelrose und wie man sich schützen kann

Was man über die Viruserkrankung Gürtelrose wissen sollte und warum eine Impfung besonders für Menschen ab 60 Jahren sinnvoll ist, erklärt Chefarzt Dr. Uwe Mauz.

Eine frühzeitige Diagnostik ist wichtig damit antivirale Medikamente eingesetzt werden können. Foto: pm

Gürtelrose – medizinisch Herpes Zoster – ist mehr als nur ein lästiger Hautausschlag. Sie kann starke Schmerzen verursachen, lang anhaltende Beschwerden hinterlassen und die Lebensqualität erheblich einschränken. Besonders Menschen im höheren Alter oder mit geschwächtem Immunsystem sind betroffen. Die gute Nachricht: Eine Impfung kann effektiv schützen.

Wie entsteht Gürtelrose?

Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst – dasselbe Virus, das auch Windpocken verursacht. Wer als Kind Windpocken hatte, trägt das Virus ein Leben lang im Körper. Es schlummert in den Nervenzellen und kann Jahre oder Jahrzehnte später reaktiviert werden – meist dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist, etwa durch Stress, Alter oder Krankheit. Die Folge ist eine Entzündung der Nervenbahnen – die Gürtelrose.

„Das Virus wandert entlang der Nervenbahnen und verursacht dort eine schmerzhafte Entzündung“, erklärt Dr. Uwe Mauz, Chefarzt der Klinik für Neurologie an der Medius-Klinik Kirchheim. „Gerade die damit verbundenen Nervenschmerzen können für die Betroffenen sehr belastend sein – auch lange über den Ausschlag hinaus.“

Woran erkenne ich Gürtelrose?

Typisch ist ein einseitiger, gürtelförmiger Hautausschlag mit roten Flecken, Bläschen und starkem Brennen oder stechenden Schmerzen. Oft kündigt sich die Erkrankung durch Müdigkeit, Fieber oder ein Kribbeln auf der Haut an, bevor der Ausschlag sichtbar wird. Besonders häufig tritt Gürtelrose am Rumpf oder im Gesicht auf – letzteres kann auch das Auge betreffen und sollte sofort ärztlich behandelt werden. „Viele unterschätzen die Erkrankung, weil sie zunächst wie eine harmlose Hautreizung wirkt. Doch hinter dem Ausschlag verbirgt sich eine ernst zu nehmende Nervenentzündung“, betont Dr. Mauz.

Wie gefährlich ist Gürtelrose?

In vielen Fällen heilt die Erkrankung nach zwei bis vier Wochen folgenlos aus. Doch etwa jeder zehnte Betroffene entwickelt eine sogenannte Post-Zoster-Neuralgie – chronische Nervenschmerzen, die Monate oder sogar Jahre andauern können. Komplikationen wie bakterielle Superinfektionen, Gesichtslähmungen oder Sehstörungen sind ebenfalls möglich. „Die Post-Zoster-Neuralgie ist eine der häufigsten und quälendsten Spätfolgen – sie kann die Lebensqualität massiv einschränken“, sagt Dr. Mauz. „Gerade deswegen ist Prävention durch Impfung so wichtig.“ Wer ist besonders gefährdet? Vor allem Menschen ab 60 Jahren sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem (zum Beispiel durch Diabetes, Krebserkrankungen, Organtransplantationen oder chronische Erkrankungen) tragen ein erhöhtes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken oder einen schweren Verlauf zu erleiden. Auch psychischer Stress kann eine Reaktivierung des Virus begünstigen.

Impfung als wirksamer Schutz

Seit 2019 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Gürtelrose für alle Personen ab 60 Jahren – für chronisch Kranke sogar ab 50 Jahren. Der Impfstoff ist gut verträglich und bietet einen hohen Schutz vor Erkrankung und Komplikationen. Er wird in zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht. „Die Impfung ist aus neurologischer Sicht ein klarer Fortschritt in der Vorsorge älterer Menschen“, erklärt Dr. Mauz. „Sie schützt nicht nur vor der Gürtelrose selbst, sondern vor allem vor den bleibenden Nervenschmerzen, die daraus entstehen können.“ Die Impfung wird in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Die Empfehlung der Medius-Kliniken

„Sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt über die Impfung gegen Gürtelrose – besonders, wenn Sie zur Risikogruppe gehören. Denn je früher Sie vorsorgen, desto besser sind Sie geschützt – vor Schmerzen, Komplikationen und unnötigem Leid.“

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