Wernau
Friedensbaum in Wernau mutwillig gefällt
In einer gemeinsamen Erklärung reagieren Verwaltung, Fraktionen und die Ahmadiyya Gemeinde bestürzt auf die mutwillige Fällung des „Friedensbaums“ am Weltjugendtagskreuz.
WERNAU. Ein Baum, der erst in diesem Jahr von der Stadtverwaltung gemeinsam mit der Herrenorganisation der Ahmadiyya Gemeinde am Weltjugendtagskreuz gepflanzt worden war, ist am vergangenen Wochenende mutwillig abgesägt worden. Der Baum war als Symbol für Frieden, Respekt und Verbundenheit in der Wernauer Stadtgesellschaft gedacht. Die Stadt hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Stadt Wernau, der Fraktionen und Gruppierungen des Gemeinderats sowie der Ahmadiyya Gemeinde verurteilen alle Beteiligten die Tat aufs Schärfste.
Bestürzung über die Tat
Bürgermeisterin Christiane Krieger zeigte sich bestürzt über den Vorfall: „Wir verurteilen diese Tat, die sich ganz bewusst gegen ein Symbol des Friedens richtet. Wir lassen uns durch solche Verhaltensweisen nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Wir werden weiterhin sichtbar für Zusammenhalt und Vielfalt eintreten.“
Auch die Fraktionen und Gruppierungen des Wernauer Gemeinderats sowie die Ahmadiyya Gemeinde äußerten ihre Betroffenheit. Sabine Dack-Ommeln von der Wernauer Bürgerliste sprach von einem „nachdenklich machenden“ und „bestürzenden“ Vorfall. Die CDU-Fraktionsvorsitzende Carmen Hermann betonte, der Baum habe für Zusammenhalt und gelebte Integration gestanden und solle als „Zeichen für Neubeginn und Verbundenheit“ neu gepflanzt werden.
Ein Baum kann gefällt werden – die Idee dahinter nicht
Alfred Freistädter (FWV) nannte die Tat „nicht zu dulden“ und stellte klar: „Wir FWV stehen für Werte der Freundschaft und des Respekts.“ Matthias Steimer (Junge Bürger) erklärte, Hass habe in Wernau keinen Platz: „Ein Baum kann gefällt werden, aber die Idee dahinter – Frieden und Respekt – lässt sich nicht zerstören.“
Auch die SPD zeigte sich tief betroffen. Fraktionsvorsitzende Petra Binz betonte, es sei wichtig, „gemeinsam zu zeigen und deutlich zu machen: Intoleranz hat in Wernau keinen Platz.“ Die Grünen/Unabhängigen erklärten, der Zusammenhalt in der Gesellschaft werde durch den Vorfall nur gestärkt.
Neuer Baum soll gepflanzt werden
Mohammad Inam Butt von der Ahmadiyya Muslim Jamaat sagte, die Gemeinde könne die mutwillige Beschädigung nicht gutheißen: „Liebe für Alle, Hass für Keinen“ sei das Leitmotto, das auch den Friedensbaum geschmückt habe. Man wolle nun gemeinsam mit der Stadt ein „noch stärkeres Zeichen für Frieden und Miteinander“ setzen.
Die Stadtverwaltung kündigte an, in Abstimmung mit der Ahmadiyya Gemeinde zeitnah einen neuen Baum zu pflanzen – als Symbol dafür, dass Zusammenhalt stärker ist als Hass oder Ausgrenzung.