Nürtingen
Kommentar: Ein klares Votum sieht anders aus
Für Wohnungsbau im Gebiet Breiter Weg müssen sich Planer verbiegen, meint Redakteur Uwe Gottwald.
NÜRTINGEN. Kompromissfähigkeit ist das Wesen einer Demokratie, doch nicht immer muss es gut sein, allen gerecht zu werden. Dass Wohnraum in Nürtingen immer noch gebraucht wird, ist richtig. Dass der Eigenbetrieb Stadtentwicklung für kostengünstigen Mietwohnungsbau Kapital braucht, ist auch richtig. Von beidem könnte jedoch bei der geplanten Bebauung Breiter Weg nicht viel übrig bleiben. Auf der städtischen Fläche von rund 0,4 Hektar soll nun etwas mehr als die Hälfte an Wohnraum entstehen, wie ursprünglich geplant war. Der Rest soll einer Schulhauserweiterung vorbehalten werden, die bei einem Zuzug von rund 400 Einwohnern in den Stadtteil nicht unwahrscheinlich ist. Ob es glücklich für beide Seiten sein wird, wenn Schule und Bebauung näher aneinanderrücken, bleibt abzuwarten.
Die Erschließung wird ob des reduzierten Angebots an Bauplätzen nicht unbedingt spürbar günstiger, Zufahrtswege können nicht einfach wegfallen oder schmäler werden. Auch Stromanschluss und Wasserver- und -entsorgung wird gebraucht, die Planer müssen auf engem Raum vielen Ansprüchen gerecht werden. Die kalkulierten Einnahmen halbieren sich jetzt schon und könnten noch weiter in den Keller sinken, wenn die Stadt zumindest auf einem Teil der Erschließungskosten sitzen bleibt, weil sich die Grundstücke sonst nicht veräußern lassen.
Der Eigenbetrieb Stadtentwicklung kann mit Blick auf die derzeitige Haushaltslage nicht mit einer Kapitalaufstockung durch die Stadtkasse rechnen. Deshalb jedoch jedes kleinste städtische Grundstück für eine Bebauung in Betracht zu ziehen, ist weder für die Kasse der Stadtentwicklung noch stadtplanerisch ein großer Gewinn. Dass so mancher Entscheidungsträger dabei Bauchweh hatte, zeigt auch das wenig überzeugende Abstimmungsergebnis.
Nürtingen | 12.11.2025 - 17:40
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