Leserbriefe

Zusätzliche Nutzung für Friedhöfe?

Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Friedhofsgebühren steigen deutlich an“ vom 8. Juli. Die Tendenz, Friedhöfe in exklusive Ruhestätten zu verwandeln, scheint immer mehr kleinere und größere Gemeinden zu einen. Zusehends werden weniger Gräber in An-spruch genommen, nicht weil die Sterblichkeit zurückgegangen ist, sondern die letzte Mieteinheit für viele nicht mehr bezahlbar ist. Da auch leere Friedhofsflächen Kosten verursachen, werden diese für immer weniger Nutzer teurer - eine Logik, die im Umkehrschluss, also der preiswerteren Quadratmetervergabe an viele, günstigere Bedingungen für alle schaffen würde. Gemeinschaften, die eine Nutzbarkeit von sozialen Standardeinrichtungen einer reinen Betriebswirtschaftlichkeit unterwerfen, sind unterwegs, die menschliche Wertschätzung zu veräußern, haben eine Dekadenz, die vorhandene Gelder in äußerliche Werte zu werfen. Hier gilt der Wettbewerb der Erscheinungen, also der Oberflächlichkeit, jenseits der Basis, auf der sich Menschen aufrichten und gehalten sind. Ein Hinweis: Vereine, die sich um Grabstätten kümmern, wären eine Möglichkeit Kosten einzusparen.

Vielleicht gibt es auf dem größeren Friedhof der Zukunft, inmitten der Gräber, eine kleine Cafeteria, wo sich Hinterbliebene, die Gräber versorgen, zum Gedankenaustausch treffen - geschützt gegen die Widrigkeiten natürlicher Elemente. Und noch etwas: Warum werden Aussegnungshallen nicht für E-Musik zur Verfügung gestellt? Wir sehen also, es gäbe Einnahmemöglichkeiten für Gemeinden, die das letzte Domizil preiswerter, vielleicht auch attraktiver und angenommener gestalten könnten.

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