Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Bürger in der Ex-DDR „kokettieren“ noch immer mit ihrer Bedürftigkeit und einer wirtschaftlichen und politischen Bevormundung durch die alten Länder – und das nach 30 Jahren. Aus dem ehemaligen Osten ein frei denkendes Land zu entwickeln, neue Strukturen in Wirtschaft und Politik aufzubauen – wäre das ohne die Westeineinlassungen möglich gewesen?
Zu jammern, dass dieser Einfluss heute noch nicht im geeigneten Maßstab durch Ex-Ossis bestritten wird, hat etwas von einer Opferrolle, die insofern absurd ist, da die Leistungen unserer „Ost-Bürger“ unübersehbar sind, aber Schaltstellen nur von denen eingenommen werden, die sich das zutrauen und Eigeninitiative einsetzen – auch Risiken auf eigene Rechnung eingehen. Allerdings sollten Personal-Ideologien von Westgründern und Standorthaltern im Osten auch politisches Vordenken gegeben sein. Kapital und öffentliche Einflussnehmer tragen Allgemein-Verantwortung.
Abschließend ist noch zu bemerken: Um die Ostländer in eine neue Zeit zu führen, mussten die Bürger der alten Länder bisher viele Jahre erheblichen finanziellen Verzicht leisten. Seltener hörte ich dazu Anerkenntnis oder eine grundsätzliche nicht monetäre Einfügbereitschaft in die Gesamtgemein-schaft, dagegen sind Forderungen und Abgrenzungen bis Anfeindungen sowie politische Willensbildungen gegen unsere Demokratie Fakten. Seitens der Westbürger hatte und hat man immer wieder den Eindruck, diese wären mit jeder Art Leistung in einer Bringschuld beziehungsweise die alten Länder wären zur Verantwortung zu ziehen, dass es eine DDR gab und deshalb Reparationen geboten.
Es sind also in erster Linie Emotionen, die uns zu schaffen machen und manche Gegebenheit dient nur dazu, diese faktisch aufzubereiten. Eine gesamtdeutsche Psy-Therapie wäre also hilfreich.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...