Leserbriefe

Zum Mobilfunk

Hans-Jürgen Mauser, Nürtingen. In den letzten Wochen waren wieder einige Zuschriften zum Thema Mobilfunk zu lesen, die Besorgnis um dieses Thema ausdrücken was durchaus nachvollziehbar ist, besonders wenn es um Ausbau geht, der nicht mehr der Netzabdeckung dient, sondern nur noch rein kommerziellen Ideen der Anbieter, die ein Großteil der Handynutzer gar nicht braucht. Trotz zahlreicher Studien gibt es noch immer keine wirklich handfesten Argumente oder Erkenntnisse, die Risiken eindeutig belegen oder eindeutig ausschließen. Wenn man nun aber Bedenken gegen die elektromagnetischen Felder hat, sollte man auch sein Festnetz-Telefon einmal unter die Lupe nehmen. Handelt es sich dabei nämlich um eines nach dem DECT- oder DECT/GAP-Standard, so besitzt man ein Gerät, das mit den kritisierten Mobilfunkantennen einiges gemeinsam hat: es verwendet einen ähnlichen Frequenzbereich um 1,9 GHz (nahe dem E-Netz); es arbeitet mit einem getakteten Sendeverfahren (auch als gepulst bezeichnet); und, was eigentlich das größte Problem darstellt: die Basisstation sendet rund um die Uhr, auch wenn nicht telefoniert wird!

Das getaktete Sendeverfahren ist beim Handy zum Beispiel für die bekannten, rhythmischen Störgeräusche in Radios oder anderen Geräten verantwortlich (bei DECT ebenso, aber aufgrund der kleineren Sendeleistung ist es erst bei geringeren Abständen bemerkbar) und wird aufgrund seines Frequenzbereiches, der für den Menschen gut wahrnehmbar ist, von Kritikern oft als ein entscheidender Faktor für mögliche negative Wirkungen der Mobilfunk-Felder angeführt. Unabhängig davon ist es völliger Unfug, dass das Gerät dauernd senden muss, da es für die eigentliche Funktion nicht nötig ist, aber bei DECT aufgrund des festgelegten Standards nicht zu umgehen ist. Es gibt zwar mittlerweile strahlungsarme DECT-Geräte, die aber den Dauersender nur dann abstellen, wenn das Handgerät in der Basis steckt sobald es draußen ist, braucht es die Statustelegramme wie jedes andere DECT-Gerät auch.

Auch wenn das Beste sicher ein Schnurtelefon ist, gibt es doch noch einen Kompromiss, nämlich Geräte nach dem CT1+-Standard. Diese Geräte senden nur beim Telefonieren und verwenden auch keine Taktung, wodurch ihre maximale Sendeleistung geringer ist (die effektive ist gleich, aber durch die Pausen bei Taktung darf dort die maximale größer sein). Ein weiterer Vorteil ist eine etwas größere Reichweite je nach baulicher Lage. Leider gibt es mittlerweile nur noch wenige Modelle als Neugeräte, da viele Spielereien mit CT1+ nicht machbar sind aber alle wichtigen Funktionen, inklusive Rufnummernanzeige, sind bei aktuelleren Geräten zu haben, und wer nicht alles benötigt, kann auch nach einem Gebrauchtgerät schauen.

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