Leserbriefe

Zauber des Anfangs eine Chance geben

Dr. Hans-Wolfgang Wetzel, Nürtingen. Zum Leserbrief „Öfter gemeinsame Lösungen?“ vom 30. Mai. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, schrieb einst Rainer Maria Rilke. Demnächst beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte des Nürtinger Gemeinderats. Neue Gruppierungen, neue Personen. Das ist auch eine Chance für den Gemeinderat, neue Wege der Diskussion und Zusammenarbeit zu gehen. Da ist es müßig, schon heute Spekulationen um künftige „Blöcke“ anzuheizen.

Es ist geradezu kontraproduktiv, wieder in die alten Muster früherer Konfrontationslinien zurückzufallen und damit Gräben aufzureißen, die in den letzten Jahren immer wieder wenigstens teilweise überbrückt werden konnten. Der SPD-Fraktion ist es, oft in mühsamer Kleinarbeit, immer wieder gelungen, Mehrheiten für ihre Anliegen und Projekte zu finden. Das zeigt, dass es der SPD wie auch anderen Fraktionen um die Sache geht – ob es sich nun um eine Verbesserung der Kinderbetreuung oder um die Einführung des kostenfreien WLANs in der Nürtinger Innenstadt handelt.

Es bleibt zu hoffen, dass der neue Nürtinger Gemeinderat von einer sachlichen Arbeitsatmosphäre geprägt sein wird, in der aggressives Auftreten, persönliche Angriffe und Beleidigungen keinen Platz mehr haben. Dann würde auch auf den Nürtinger Gemeinderat etwas von dem Zauber abfärben, von dem der Dichter spricht.

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