Tobias Metzger, Nürtingen. Zum Artikel „Wohnbau ist auf einem guten Weg“ vom 17. Dezember.
Die Überschrift ist aus meiner Sicht schlicht falsch, denn das ist definitiv nicht auf einem guten Weg. Stattdessen schlägt der Gemeinderat wohl einstimmig in genau die Kerbe, die über die letzten Jahrzehnte die aktuellen Probleme bei uns verursacht hat: eklatanter Mangel an Wohnungen, die auch für einkommensschwache Menschen bezahlbar sind und drastisches Artensterben durch massive Flächenversiegelung.
Das erste Problem ist nämlich genau dadurch entstanden, dass Sozialwohnungen in großem Stil privatisiert wurden und nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Frist vom dann privaten Eigentümer „frei“, das heißt wesentlich teurer, vermietet werden. Mir scheint, dass genau das nun wieder in Nürtingen passiert: die Stadt verkauft ihre Grundstücke, um mit den Einnahmen ein paar Sozialwohnungen zu bauen beziehungsweise bauen zu lassen. Hört sich erst einmal toll an, ist mittel- und langfristig gesehen aber nur ein Strohfeuer. Leider wie so oft in der Politik ein schnelles glitzerndes Feuerwerk – den Kater danach dürfen dann andere ausbaden. Zudem werden durch die Bebauung (für die ja explizit die städtischen Grundstücke verkauft werden) Frischluftschneisen, Grünflächen und zumindest rudimentäre Biodiversitätsinseln mutwillig zerstört, die – wenn man den Prognosen Glauben schenken darf – in Zukunft aufgrund des Klimawandels doch immer wichtiger für Städte werden, um die dortige Lebensqualität gerade für Senioren zu erhalten.
Dabei gibt es machbare Alternativen, die sowohl das Problem des bezahlbaren Wohnens als auch den Erhalt von Grünräumen in und um Städte lösen. Wissenschaftssendungen, Architekturmagazine, Dokumentationen, Ausstellungen, das Internet und so weiter sind voll davon. Was man dazu allerdings immer braucht, sind mutige Entscheider im Gemeinderat, die sich getrauen über wirklich innovative Lösungen nachzudenken, Verantwortung zu übernehmen und mutige Entscheidungen zu treffen. Blendwerk hat noch nie etwas vorangebracht.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...