Leserbriefe

Was ist vernünftig?

Arno Fuchs, Unterensingen. Zum Artikel Gott statt Darwin: Fromme Christen wollen mehr Bibelstunden im Biologie-Unterricht vom 24. Juli. Liest man den Artikel, so darf man sich doch die Frage stellen, vor was sich denn Wissenschaftler und Pädagogen fürchten, sollte der kreationistische Gedanke in die Schulen Einzug halten. Hat denn schon einmal ein christlicher Fundamentalist etwas so Böses getan, dass man sich gar fürchten muss? Oder ist es vielleicht vielmehr die Angst davor zu erkennen, dass sein eigenes Denkgebilde mangels Beweisen irgendwann einmal in sich zusammenbricht und vor allem vor dem, was dann kommt? Nämlich nichts? Sollten die Kreationisten recht haben, müsste man sich und anderen eingestehen, dass die Bibel recht hat, auch mit dem, was nicht die Schöpfung alleine betrifft. Und damit müsste man erkennen, dass der Mensch selbst nicht das Größte ist und wir plötzlich nicht mehr im Mittelpunkt stehen, sondern Gott.

Beide Standpunkte basieren doch auf nichts anderem als Theorien! Ist es denn wahrscheinlich, dass alles Höhere aufgrund Mutationen entstanden ist? Schaut man in die Natur oder in die Medizin, so sind Mutationen selten überlebensfähig, geschweige denn etwas Besseres als das, was vorher war. Dort geht es immer in die andere Richtung. Rein rechnerisch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Darwin recht hat, so groß, als wenn man eine Druckerei explodieren lassen würde, alle Lettern in die Luft fliegen und sie hinterher so zu Boden fallen, so dass ein fertiges Buch entsteht, welches man von vorne nach hinten mit Handlung lesen kann. Was ist denn nun eine unglaubliche These? Eine Theorie der Höherentwicklung und Weiterentwicklung, von denen sämtliche Zwischenstufen der verschiedenen Arten noch größere Theorie sind, da man noch nie welche gefunden hat?

Warum sollte Noah nicht alle Arten der Tiere in der Arche vor der Sintflut gerettet haben? Richard Whiskin (ein Wissenschaftler, aber leider Kreationist) beweist mit seriöser Wissenschaft in einem seiner Vorträge, dass die biblisch beschriebene Arche in genau den angegebenen Maßen in der Lage war, alle Arten der Tiere und Noahs eigene Familie zu fassen.

Für mich stellt sich auch die Frage, warum denn die Vernunft auf dem Rückzug sein sollte, wenn sich der Kreationismus (angeblich) auf dem Vormarsch befindet. Ist es denn vernünftiger, an eine Theorie zu glauben, die so viele Lücken aufweist, dass sogar Evolutionisten selbst wegen der geringen Wahrscheinlichkeit daran zweifeln, die nur daran festhalten, weil das andere nicht sein darf und somit auch nicht sein kann, als an einen Schöpfer-Gott zu glauben, der uns in seinem Wort in sich schlüssige Antworten auf all diese Fragen gibt?

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