Hans-Ulrich Funkenweh, Neuffen. Zum Artikel „Daimler muss mehr als 15 000 Stellen abbauen“ vom 11. Juli. So, so! Daimler muss mehr als 15 000 Stellen abbauen. Ich frage mich: wer zwingt Daimler zu dieser Entscheidung? Muss sich der Vorstand sorgen, dass seine mehr als üppigen Bezüge geschmälert werden könnten? Macht er sich Sorgen, dass der Aktienkurs noch weiter in den Keller rauscht? Ist es nicht jetzt schon ein Skandal, dass einer jüngsten Studie zufolge Dax-Vorstände das 49-fache (!) dessen verdienen, was ein „normaler Arbeitnehmer“ verdient ?
Und komme man mir jetzt bitte nicht mit „Neiddebatte.“ Ich habe vielmehr den Verdacht, dass die angedachten 1,4 Milliarden Euro Einsparpotenzial wieder einmal nur auf dem Rücken der Beschäftigten eingespart werden sollen (oder müssen ??). Die alte, wohlbekannte Masche eben. Nebenbei: die Zeitungsmacher sollten solche plumpen, manipulativen Überschriften unterlassen. Ein guter Journalist lernt das gleich zu Beginn seiner Ausbildung, wenn er eben nicht bei der Zeitung „mit den großen Buchstaben“ arbeitet. Wer hat denn die Dieselkäufer hinter die Fichte geführt? Wer hat zu spät erkannt, dass die Motorenentwicklung in eine ganz andere Richtung läuft? Wer hat die Weiterentwicklung der Brennstoffzelle verschlafen? Die Arbeitnehmer, deren Stellen man jetzt abbauen „muss“?
Dabei gibt es doch eine Betriebsvereinbarung bis 2029 bei Daimler, die die Arbeitnehmer genau davor schützen soll. Nicht nur Käufer von Daimler-Fahrzeugen haben erfahren, dass man der Geschäftsleitung dort nicht trauen darf; jetzt machen die Beschäftigten die gleiche Erfahrung. Und dann beklagt sich der Personalvorstand, Herr Porth, noch darüber, dass der Betriebsrat nicht Hurra schreit und Widerstand ankündigt. Aber genau das ist die Aufgabe eines Betriebsrates, dafür haben ihn die Beschäftigten gewählt.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...