Leserbriefe

Warum wird nicht spontan reagiert?

Andreas Bonhöfer, Oberboihingen. Zum Leserbrief „Rote Ampeln und kein Verkehr weit und breit“ vom 9. März. Herr Sternberg hat die Situation perfekt beschrieben inklusive konstruktiver Vorschläge, wie man ohne großen Aufwand den Verkehrsfluss verbessern kann. Dabei fällt mir gerade auf, dass ich vielleicht doch lieber den Konjunktiv hätte verwenden sollen. Denn eigentlich wäre dem nichts hinzuzufügen, wenn es nicht so traurig wäre, dass im Vorfeld bei derlei Verkehrswegänderungen offenbar immer noch kein transparenter Prozess vorgesehen ist, bei dem alle, die gerne mitwirken und Konstruktives beitragen möchten, Vorschläge einreichen können und für die im weiteren Verlauf dann erklärt wird, warum nicht darauf eingegangen wird.

Diejenigen, die die Strecke wie Herr Sternberg jeden Tag zurücklegen, sind sicher mit am besten dazu geeignet zu beurteilen, welche Maßnahmen angebracht und zielführend sind. Jede x-beliebige Foren-Software erfüllt diese Funktion. Und wenn schon die Bundesbehörden auf Amazon Web Services zurückgreifen . . . 

Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass Straßenbau-Behörden, für welchen Abschnitt oder welches Hoheitsgebiet sie auch zuständig sind, die ersten zwei bis vier Wochen proaktiv und selbstständig regelmäßige Vor-Ort-Termine zu unterschiedlichen Zeiten und Wochentagen mit allen Beteiligten organisieren. Und dann sollte man erwarten können, dass sie kurzfristig (innerhalb eines Tages) Ad-hoc-Maßnahmen ergreifen, ohne explizit dazu aufgefordert oder durch Anrufe genervter Bürger genötigt werden.

Leider gab es im Vorfeld nur Informations-Veranstaltungen, bei denen zwar Fragen gestellt, aber keine Anregungen gebracht werden konnten. Ich hoffe, dass kein Mitarbeiter der oben erwähnten Behörden das Argument bringt, dass diese Punkte nicht in der Planung vorgesehen sind, denn das wäre meines Erachtens ein Armutszeugnis für unsere hochgelobte deutsche Effektivität. Oder gilt das nur für den privatwirtschaftlichen Bereich?

Leider haben wir in dem Fall als Kunde nicht wirklich eine Wahl. Da nun schon zwei Monate ins Land gegangen sind wäre aber zu wünschen, dass die betroffenen Behörden möglichst kurzfristig aktiv werden, um die Summe der zig Stunden mehr oder weniger unproduktiver Zeit im Warten vor der nächsten roten Ampel nicht noch weiter anwachsen zu lassen.

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