Leserbriefe

War auch bei der Demo in Stuttgart

Fritz Immel, Neckartailfingen. Zum Artikel „Die Gesichter des Protestes“ vom 16. Mai. In dem Artikel werden fünf Leute mit der Stuttgarter Demo in Verbindung gebracht. Das sind fünf von mehr als 10 000. Ich bin am 9. Mai dort gewesen und habe von diesen nichts gehört oder gesehen. Ich habe aber auch nur die ersten beiden Redner gehört.

Ich drucke seit dem 20. März jeden Tag die Zahlen für Deutschland und die Weltweiten aus. Weltweit ergibt sich für mich im Groben folgendes Bild. Zuerst gehen die Zahlen steil nach oben, dann werden drastische Maßnahmen ergriffen. Die Zahlen bleiben etwa sechs Wochen hoch und dann gehen sie erst langsam und dann immer schneller runter, völlig unabhängig von den Maßnahmen. Das kann man sehen, wenn man zum Beispiel Spanien mit Schweden vergleicht.

In Spanien wurden ab 15. März sehr strenge Kontaktsperren verhängt. Trotzdem gingen die Zahlen etwa zehn Tage lang steil nach oben. Das ist auch ein Beweis, dass strenge Kontaktsperren völlig übertrieben sind. Nun ist es leider so, dass die, die die Krise angeheizt und die, die für Maßnahmen verantwortlich sind, keine Einkommenseinbußen erleiden werden und auch nicht den Verlust ihres Arbeitsplatzes befürchten müssen. Niemand wird zugeben, das er sich verschätzt hat und überreagierte. Dass die Wirtschaft sich schnell wieder erholt, ist unrealistisch. Zuerst muss wieder Rechtssicherheit hergestellt werden. Denn wer wird schon investieren und neue Arbeitsplätze schaffen, wenn er befürchten muss, dass ihm bei der nächsten Krise das Geschäft wieder ruiniert wird. Und das Verunglimpfen und Mundtot machen von Opposition und Kritikern wirkt auch nicht gerade Vertrauensbildend. Die nächste Krise ist schon vorbereitet (Klimawandel). Die bestimmt auch dazu benutzt wird, die Staatskasse wieder zu füllen.

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