Leserbriefe

Vom Segen des Halbschattens

Albert Vetter, Nürtingen. In einer Kolumne „Im grünen Bereich“ hat kürzlich Jörg Albrecht über den Segen des Halbschattens nachgedacht. Dabei berichtet er von einem Perserkönig Xerxes (519–465 v. Chr.), der sich auf einem Feldzug in eine Platane verliebt hatte. Der Komponist G. F. Händel nutzte offenbar diese Erzählung als Vorlage zu seiner Oper „Serse“ und textet in einer Arie: „Nie war der Schatten einer Pflanze lieblicher und angenehmer, süßer“.

Richten wir unseren Blick auf das Wetter der vergangenen Wochen, dann scheint es unvernünftig, die eh schon raren Bäume in der Innenstadt zu reduzieren. Vielmehr sollte der Rat unserer Stadt überlegen, ob er nicht durch eine „Baumprämie“ die Pflanzung von hitzeresistenteren Arten (Silberlinde und andere) im privaten Bereich fördert. Und in der Händel-Oper geht der Text weiter: „Nie soll mit grober Axt ein schimpflicher Grobian einen belaubten Zweig abhacken“. Andernfalls wird gedroht, dass der Zweig in einen Pfeil verwandelt und von den Göttern auf den Täter abgeschossen wird. Vor einer solchen Tragödie sollten sich Verwaltung und Räte unserer Stadt in Acht nehmen.

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