Andreas Melcher, Frickenhausen. Zum Leserbrief „Flüchtlinge bereiten Kopfzerbrechen“ vom 30. Januar. Wie aus dem Beitrag von Frau Epple hervorgeht, hat sie in der ganzen Zeit, in der die Flüchtlingsfamilien in ihrer Nachbarschaft gelebt haben, nie auch nur ein Wort mit denen gewechselt. Hauptsache, sie hat ihre Ruhe. Aber dann kommen tatsächlich 60 männliche Menschen, womöglich noch mit dunkler Hautfarbe, und plötzlich ist ein Grund zum Schreien da.
In der Nachbarschaft von Frau Epple leben bestimmt schon seit Jahrzehnten Dutzende von alleinstehenden Männern, ohne dass die Leserbriefschreiberin deshalb einen Grund zur Aufregung gehabt hätte. Doch Wohnungen von Frauen und Kindern werden hierzulande nur von Deutschen angezündet. Darüber regt sich hier aber niemand auf.
Das Kopfzerbrechen von Frau Epple ist wohl auch eher der Tatsache geschuldet, dass etliche Demagogen ihre Vorurteile geschickt bestätigt haben und sie jetzt auf diesen Zug aufspringt. Dabei wäre es doch so einfach: beim nächsten Spaziergang mit den Kindern einem dunkelhäutigen jungen Mann auf der Straße nur freundlich „Hallo“ zu sagen. Was so eine kleine Geste bewirken kann, Stichwort Völkerverständigung, ist geradezu unvorstellbar. Und das erspart sogar einiges Kopfzerbrechen.
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