Leserbriefe

Verträge haben weiterhin Bestand

Kurt Lehmann, NT-Reudern. Zum Kommentar „Vom Segen zum Fluch“ vom 28. Februar. Der Kommentar von Herrn Gerrmann hat für mich das Maß des Erträglichen überschritten. Nun ist seine Meinung, was getan werden sollte, zwar nicht zwingend wichtig, ärgerlich ist sie allemal. Als ehemaliger Stadtrat und Ortschaftsrat aus Reudern war ich bei der Ausarbeitung der Eingemeindungsverträge dabei. Es war eine „freiwillige“ Zwangseingemeindung, der wir uns nicht entziehen konnten. Man machte uns alle möglichen Versprechungen, die in die Verträge eingearbeitet wurden. Im Vertrauen auf eine gemeinsame Zukunft unter Einhaltung der Selbstständigkeit wurden diese abgeschlossen. Freilich hatten die Herren Gonser und später Bachofer ein Gespür dafür, was machbar ist und im Zweifelsfall in Dr. Becker als Beigeordneten einen Juristen, da konnte man beruhigt sein.

Kein Rathaus mehr zum Beispiel in Reudern ist für ältere Leute ohne Auto ein Schrecken. Ein zentraler Bauhof in Nürtingen bringt auch nichts, weil die Mitarbeiter in der Kernstadt ihrer eigenen Arbeit nicht nachkommen. Wenn man nach einem Schneefall die Parkplätze und Parkuhren benützt, dann ist ein Sturz fast unvermeidlich. Da kämen die Mitarbeiter mit ihren Geräten aus den Teilorten, sofern sie am frühen Morgen den Bauhof erreichen, gerade recht mit dem Nachteil, dass sie in den Teilorten fehlen, wenn sie dringend gebraucht werden.

Ehrenamtliche Ortsvorsteher, vor allem von der Qualität eines Herrn Hauber, sind dünn gesät. Nicht umsonst sucht Kirchheim für den Stadtteil Jesingen einen hauptamtlichen Ortsvorsteher. Bleibt das Fazit: Verträge sind einzuhalten, über Detailfragen kann man mit den Ortschaftsräten sprechen, um wenigstens etwas Vertrauen, das früher einmal da war, zurückzugewinnen. Möglichkeiten zum Einsparen gibt es mit etwas Nachdenken sicher noch ausreichend, ohne dass man für ein Gutachten 150 000 Euro ausgeben muss.

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