Leserbriefe

Unten bleiben wird TVU nicht verbinden

Michael Schöttner, Wendlingen. Zum Artikel „TVU-Umzug: Debatte um das Für und Wider“ vom 22. Januar. Sport verbindet – sollte man meinen. Beim TV Unterboihingen scheint sich das im Moment ins Gegenteil umzukehren. Zum dritten Mal nun soll darüber abgestimmt werden, ob der Sportplatz am Neckar aufgegeben wird und der Verein eine neue Heimat am Sportpark im Speck finden kann. In der Informationsveranstaltung letzten Freitag wurde informiert und leidenschaftlich diskutiert. Die Vorstandschaft mit ihrem Planungsausschuss haben beide Möglichkeiten und die dabei entstehenden Konsequenzen klar aufgezeigt. An dieser Stelle ein großes Lob.

Wer so viel Zeit in die Arbeit steckt, dem liegt sehr viel an der Zukunft eines Vereins. Eine Interessengemeinschaft zum Verbleib am Neckar hat sich schon formiert und wie man erfahren konnte wird dafür geworben, unten zu bleiben. Bei der Informationsveranstaltung fielen Worte wie „Kameradschaft“, „Seele des Vereins“ und Bemerkungen wie „die Nichtfußballer interessiert das doch nicht“.

Die Nichtfußballer, zu denen ich auch gehöre, interessiert das wohl. Die Nichtfußballer wollen eine Sportstätte, die verbindet über alle Sportarten hinweg, die der TVU anbietet und noch anbieten will, die man dann nur anbieten kann, wenn man in den Speck auslagert. Die Bedingungen sind nie besser gewesen, ganz abgesehen von der desaströsen finanziellen Situation, die den Verein ereilt, wenn man am Neckar verbleiben will.

Eine Sportwoche mit erweitertem Angebot für den Breitensport wäre möglich. Ein Vereinsheim, welches dem Verein mit seinen mehr als 1000 Mitgliedern gerecht wird, wäre realisierbar. Ein Vereinsheim und eine Sportfläche mit Rasenplatz und Kunstrasen, den die Stadt finanziert. Das würde vor allem den Trainingsbetrieb sichern. Es wäre ein Sportgelände mit Vereinsheim, das seinesgleichen sucht. Vor allem wäre es ein Sportgelände, das verbindet. Auch Großveranstaltungen gemeinsam mit dem anderen Verein in der direkten Nachbarschaft wären doch auch denkbar, denn auch hier verbindet uns der Sport. Ein sportlicher Wettbewerb darf und soll dabei natürlich bestehen bleiben und würde beiden Vereinen sicher mehr guttun als schaden.

Unten zu bleiben wird nicht verbinden. Unten bleiben wird die Sportarten weiter spalten in Fußball und den Rest, den Rest, der gerne mehr verbunden sein will. Die einmalige Chance darf man nicht vergeben, die einmalige Chance zu zeigen, dass Sport verbinden kann.

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