Jürgen Haug, Gemeinderat, Frickenhausen. Zum Artikel „Dem umstrittenen Bauvorhaben doch noch zugestimmt“ vom 8. Mai. Es ist Aufklärung darüber notwendig, was sich in Frickenhausen seit einiger Zeit bei der Genehmigung von Bauvorhaben verändert hat. Redakteur Warausch berichtet über ein strittiges Bauvorhaben. Tatsächlich wurden jedoch am Sitzungstag insgesamt drei höchst umstrittene Bauvorhaben mehrheitlich genehmigt. Alle drei waren in der vorangegangenen Sitzung mehrheitlich abgelehnt worden.
Durch massive Einflussnahme von Bürgermeister und Landratsamt wurden sie jetzt durchgedrückt. Es werden Rechtsvorschriften gedehnt, bis sie quietschen und qualifizierte Bebauungspläne als nicht vorhanden benannt. Wenn dann ein Fachmann wie Architekt und Gemeinderat Peter Kowallek den Missstand aufdeckt, wird der Bebauungsplan kurzerhand in Teilen für nicht anwendbar erklärt. Höchstrichterliche Urteile werden einfach ignoriert. Baugrenzenüberschreitungen von über zwei Metern werden für tolerierbar deklariert. So nebenbei wird ein Schwarzbau eines langjährigen Gemeinderats im Nachhinein genehmigt, er fügt sich ja ein!
Wer die vom Fachingenieur errechnete oder geschätzte Grundflächenzahl von 0,4 bezweifelt, obwohl auch die zahlreichen Zuhörer leicht erkennen konnten, dass das Grundstück mit über 75 Prozent der Fläche bebaut ist, wird vom Ortsoberhaupt abgekanzelt. Mir bleibt ein Gefühl der Ohnmacht gegenüber dem Einfluss „gewichtiger“ Kreise. Wer Grundstücke bis auf den letzten Tropfen ausmosten will, der soll sich auch dazu bekennen. Bürgermeister Blessing verschleppt seit über einem Jahr eine vom gesamten Gemeinderat und Ortschaftsrat Linsenhofen gewünschte fachmännische Beratung bei der Bebauung innerörtlicher Flächen. Jetzt endlich, nachdem das Kind schon dreimal in den Brunnen gefallen ist, soll eine solche Beratung stattfinden, ein extrem später Rettungsversuch! Muss man Grundbesitzern mit größeren Grundstücken in Frickenhausen jetzt zurufen: vergoldet eure Grundstücke, in Frickenhausen könnt ihr machen was ihr wollt, Ortsbild, Nachbarbelange und ein gutes Miteinander sind nicht so wichtig?
Nach über 20 Jahren Gemeinderat für mich also alles wieder auf null! Auch wir SPD-Gemeinderäte wollen Wohnraum schaffen. Auch uns ist innerörtliche Bebauung wichtig. Aber die Förderung von Gewinnmaximierung von Immobilienhändlern ist nicht unsere Aufgabe.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...