Leserbriefe

Umfrid war 1901 und 1913 vorgeschlagen

Holger Pfaff, Margetshöchheim. Zum Artikel „Als ,Friedenshetzer‘ verfemt“ vom 23. Mai. Nach einer Recherche beim „Norwegian Nobel Institute“ im Jahr 2012 berichtete ich der Nürtinger Zeitung in einem Leserbrief (15. September 2012), dass Otto Umfrid nicht wie häufig behauptet als Nobelpreisträger des Jahres 1914 feststand. Er schaffte es zwar in die Endauswahl, die sechs Personen umfassende sogenannte „short list“, allerdings wurden das weitere Auswahlverfahren und die Vergabe des Preises durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhindert.

Auch in diesen Tagen stellte ich als ehemaliger Nürtinger wiederholt eine Rechercheanfrage beim oben genannten Institut in Oslo. Die Nachfrage ergab, dass es keine Hinweise dafür gibt, dass sich das Nobelkomitee für Umfrid ausgesprochen habe wie es in der Nürtinger Zeitung behauptet wird. Keiner der sechs in der Endauswahl Nominierten stand als Träger des Friedensnobelpreises fest.

Der sehr interessanten und aufschlussreichen Reportage über Otto Umfrid möchte ich hinzufügen, dass Otto Umfrid bereits 1901 und 1913 für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde. 1914 wurde er nicht nur von Bertha von Suttner (Nobelpreisträgerin 1905), sondern einer Vielzahl deutscher und europäischer Politiker hierfür nominiert.

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