Leserbriefe

Überzeugt vom Synodalen Weg

Anselm Jopp, Kirchheim-Ötlingen, Pfarrer a. D. Selbst bei den Kinderfasnetfeiern im Omni und Panti drückten mir Besucher ihre Bestürzung aus, wie ihre Hoffnung Franziskus ihre Überzeugungen einfach so übergeht. Kirchliche Publikationen schildern begeistert, wie der Auftakt des Synodalen Weges auch und gerade für Frauen positiv ist. Bei einer Probeabstimmung votierten 87 Prozent für neue Wege auf vielen Gebieten und nur 13 Prozent für die bisherigen Verhaltensmuster. Papst Franziskus geht voran.

Beim Abschluss der Amazonas-Synode gab der Papst keine letzte Entscheidung bei den anstehenden Problemen. Aber er erklärt den Beschluss der Amazonassynode zum Dokument für die Weltkirche. Und er sagt das Wichtigste: „Auf viele Fragen gebe ich keine Antwort“. Und warum? Mit Papst Franziskus begann eine neue Epoche der Kirchengeschichte. Seit Konstantin der Große wurde die Kirche hierarchisch geprägt und geführt. Das war nicht im Sinne Jesu. Mit Franziskus begann die neue Epoche mit den „Werten Liebe, Freiheit, Gewissen“. Franziskus ist der erste Papst, der die uralte Forderung erfüllt: Reformatio in capite (Haupt) et in membris (Glieder, Volk Gottes). Er ist der erste antiklerikale Papst. Daher sein konsequentes Verhalten: „Wie kann ein Mann alles Wissen in sich haben“ (sein Bonmot). Daher sein richtiges Verhalten bei und zur Amazonassynode.

Daher sein und vieler anderer Verhalten (et in membris) beim Synodalen Weg, auch das kluge, menschliche Verhalten zu einer Minderheit bei und nach einer Mehrheitsentscheidung. Daher überhaupt sein Verhalten zum Gestaltwandel der Kirche. Daher das neue Vertrauen zu einer gebeutelten Kirche. Dafür steht der Gründer von Sant’ Egidio Andra Riccardi. Riccardi ist überzeugt vom synodalen Weg in Deutschland und ähnlichen Entwicklungen in Österreich und in der Schweiz. Er gibt sich überzeugt, „dass das Christentum erst am Anfang stehe und von der Welt gebraucht werde“.

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