Leserbriefe

Überwachung und Nachrichtendienste

Michael Reichert, Nürtingen. Zum Artikel „Opposition: de Maizière vor NSA-Ausschuss“ vom 16. Mai. Ich persönlich kann die Empörung meiner Mitmenschen und Bürger verstehen über die Verletzung der Privatsphäre durch die Überwachung der kompletten Kommunikation durch die Nachrichtendienste NSA und BND. Ich für mich finde die Bezeichnung Nachrichtendienst besser als Geheimdienst, weil es ihre Aufgabe ist, strategische und wichtige Informationen für Wirtschaft und Militär und der inneren Sicherheit für ihr jeweiliges Land zu beschaffen mit allen Mitteln. Dazu gehört auch die Überwachung der kompletten Kommunikation inklusive Telefon und Internet. Das macht jeder Nachrichtendienst von jedem Staat, ob demokratisch oder als Diktatur geführt, so. Schon seit es solche Kommunikations-Wege inklusive des Postverkehrs gibt. Deshalb ist das Ganze für mich kein Skandal mehr und sachlich nüchtern die Realität, an der ich persönlich nichts ändern kann.

An dieser Stelle muss ich den BND „in Schutz nehmen“ vor unseren befreundeten und verfeindeten Nachrichtendiensten anderer Länder, die in unserem Land ganz selbstverständlich Wirtschaftsspionage betreiben. Nur eines kann ich dem BND „zur Last legen“: die Ausspähung von Journalisten, die kritisch über den BND berichten. Dennoch finde ich den BND als sinnvolle Einrichtung, der solche Tatbestände (Wirtschaftsspionage) von freundlich und feindlich gestellten Ländern aufzudecken und ihre Empfehlungen an die Bundesregierung weiterzugeben hat. Wenn die aktuelle Bundesregierung den Ratschlägen ihres Nachrichtendienstes nicht folgen, obliegt es in deren Verantwortung und nicht dem BND.

Ich persönlich habe viele und informative Bücher zu diesem Thema gelesen. Und fühle mich als Bürger nicht im Visier von Nachrichtendiensten, weil ich kein wichtiger Entscheidungsträger in Gesellschaft und Wirtschaft bin, sondern nur für mich und meine Familie. Deshalb meine ich, dass viele Bürger deshalb über die Komplettüberwachung des BND und der NSA keine Ängste darüber entwickeln müssen. Aber dennoch, solch ein Werkzeug in Händen einer Diktatur wäre ein mächtiges und für die betreffenden Personen und Persönlichkeiten ein bedrohliches Werkzeug für Tyrannen.

Deshalb sollte man stets wachsam bleiben und seine persönlichen Werte im kleinen Kreise der Familie und Freunde beibehalten.

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