Emil Neuscheler, Neckartailfingen. Zum Tagesthema „Verzagte Chefs“ vom 5. November. Nach Herrn Dieter Hundt, dem Präsidenten des Arbeitgeberverbandes, haben sich nun weitere Vorstände namhafter Firmen aus unserem Lande, an ihrer Spitze Dieter Zetsche von Mercedes, positiv zu Stuttgart 21 geäußert. Es ist zwar spät, aber nicht zu spät. Auf diese Führungskräfte, die sich täglich mit Beständigkeit und Innovation befassen müssen, um am Weltmarkt mithalten zu können, sollte man schon hören. Dank ihrer Weitsicht und ihrem Optimismus und der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmern und Gewerkschaften haben wir die Krise mit Bravour überstanden. Schließlich ging es nicht nur um 40 Millionen Arbeitsplätze, sondern auch um so viele Familien- und Einzelschicksale.
Wie Herr Zetsche erwähnt und daran glaubt, dass wir Deutschen in der Lage sind, auch schwierige Krisen zu meistern, wenn wir zusammenhalten. Wir sollten uns nicht in Klein-Klein-Grabenkämpfe verzetteln, in die Zukunft und über den Tellerrand hinausschauen. Die selbsternannten Wortführer von Stuttgart 21 sind sehr sparsam im Umgang mit Argumenten. Schließlich geht es auch um die Modernisierung des Streckennetzes. Es ist doch Tatsache, ein eingefahrener Zug blockiert mindestens einen Kilometer Schiene für weitere nachkommende Fahrzeuge, bis der erste Zug den Schienenstrang rückwärtsfahrend wieder geräumt hat. Von überdimensionalen Stellwerken ganz zu schweigen.
Wenn Mängel bei der Planung auftauchen, ist das bei solchen Großbauprojekten normal, aber wir können sicher sein, dass unsere weltweit engagierten Baufirmen mit erfahrenen Ingenieuren die Probleme lösen werden. Der Tunnelbau war früher ohne Sprengungen nicht denkbar. Das gehört der Vergangenheit an.
Überdimensionale Tunnelbohrer bewältigen diese Arbeit wie bereits am Gotthard fast lautlos. Wenn man versucht, den Konflikt bis zu den Landtagswahlen warm zu halten, könnte es für die Tunnelgegner ein böses Erwachen geben, denn der „Vernunftbürger“, immer noch in der Mehrzahl, könnte dem Treiben ein schnelles Ende bereiten.
Niemand wünscht sich eine Spaltung der Gesellschaft, was leider zu befürchten ist, wenn fehlende Argumente durch Eskalation ersetzt werden. Aufruhr in Deutschland ist das schlimmste Gift für in- und ausländische Investoren, auf die wir bei 40 Millionen Beschäftigten dringend angewiesen sind.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...