Leserbriefe

Transparenz ist das Gebot der Stunde

Gabriele C. Sonjasdochter-Kapp, Unterensingen. Zum Leserbrief „Pestizid-Einsatz auf Getreidefeldern“ vom 21. Juli. Der Leserbrief mit Kritik an der allgemeinen Reifespritzung von Getreide erfolgte aufgrund einer entsprechenden Information einer Verbraucherschutzorganisation. Darauf habe ich verschiedene Reaktionen erfahren. Einige sehr willkommene und hilfreiche mit Fragen, allerdings auch mit der Bemerkung, ob wir nicht froh sein können, überhaupt noch Landwirte zu haben und andere, wenig hilfreiche, die darin bestanden, mir wütende Blicke zuzuwerfen oder sich umzudrehen.

Weil es bei jedem heiklen Thema dasselbe ist, antworte ich allen öffentlich: Meine Befürchtungen betrafen keineswegs die lokalen Bäuerinnen, Biobäuerinnen kommen für die Thematik ja sowieso nicht in Frage, Milchbetriebe und andere ebenso wenig. Um dem berechtigten Informationsbedarf der Bevölkerung und Konsumenten gerecht zu werden, hätte ich als Reaktion erwartet, dass sich getreideanbauende Betriebe melden, die keine Spritzung vornehmen. Außerdem ist es für alle Konsumentinnen vielleicht ein Denkanstoß, regionale überprüfbare Produkte zu bevorzugen. Ist es dann „Nestbeschmutzung“, den Gegebenheiten auf den Zahn zu fühlen? Nein und nochmals Nein! Denn gerade Tabus jeglicher Art schränken Erkenntnis und adäquate resultierende Handlungen ein. Dies gilt für alle Themen. Transparenz ist das Gebot der Stunde – gerade in diesen Zeiten in allen Bereichen und zu aller Wohl.

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