Hartmut Schewe, Aichtal-Neuenhaus. Zum Leserbrief „Tempolimit und Wale“ vom 28. Mai. Der arglose Leser reibt sich die Augen beim Leserbrief von Herrn Bierig und stellt sich die Frage, was uns der Schreiber sagen möchte. Es scheint etwas mit Autofahren und Geschwindigkeitsbegrenzungen zu tun zu haben. Zuerst fällt jedoch eine exorbitante Häufung negativer Begriffe auf. Hier eine unvollständige Auflistung: grüne Doktrin, außergewöhnlich billig, niedrige Instinkte, Neid, Missgunst, Ressentiments, Ideologie, Deckmäntelchen und so weiter. Übrigens alles Begriffe, die inhaltlich beliebig füllbar sind. Und er füllt sie nach seinem Belieben, schüttet sie über die Befürworter von Geschwindigkeitslimits aus.
Dabei ist Deutschland weltweit der einzige Industriestaat, der kein generelles Tempolimit auf Autobahnen kennt. Folgt man dem Autor des Leserbriefs, wäre der Rest der Welt im Umkehrschluss von missgünstigen Neidhammeln mit niedrigen Instinkten bevölkert. Wozu übrigens nicht nur die Schweizer oder die Niederländer zählen. Soll etwa schon wieder die Welt an deutschem Wesen genesen? Was hat den armen Jüngling so getroffen, dass er zu dieser Schimpfkanonade greift? Ja, geradezu Schaum vorm Maul hat. Offensichtlich trübt der Schaum seinen Blick.
In einem hat der Schreiber recht. Es bedarf wirklich nicht eines Modellversuchs, um die Auswirkungen eines Tempolimits zu überprüfen. Es gibt bundesweit genügend Autobahnabschnitte, in denen schon lange ein Limit gilt. Ergebnis: deutlich weniger schwere Unfälle mit Toten und Schwerverletzten, weniger Energieverbrauch, weniger Schadstoffe, weniger Lärmbelästigung. Kurzum: weniger volkswirtschaftliche Schäden. Es fällt schwer, darin irgendetwas Negatives auszumachen. Von der gewonnenen Lebensqualität, etwa durch Weiterleben, mal ganz abgesehen. Freilich, die Lebensqualität der Raser würde leiden, aber das dürfte einen Vernünftigen bestenfalls peripher tangieren.
Geradezu irrsinnig ist es, die Logik des Tempolimits auf Autobahnen mit der „Logik“ des tausendfachen Abschlachtens von Walen gleichzusetzen. Es bleibt Herrn Bierig zu wünschen, dass er nicht eines Tages bei Tempo 220 von einem toten Wal auf der Autobahn rechts überholt wird! Nicht der Minister soll sich schämen!
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...