Leserbriefe

Statt Argumenten nur Populismus

Carsten Meerjans, Altdorf. Seit geraumer Zeit verfolge ich die Leserbriefe von Maike Pfuderer mit steigendem Unmut. Es kann nicht sein, dass der Dame in Form von Leserbriefen ein kostenloses Forum zur Wahlwerbung geboten wird. Sicher darf jeder seine eigene Meinung vertreten und für sich sogar in Anspruch nehmen, es sei die einzig richtige. Dennoch gehört es ebenfalls zu unserer Kultur, auch andere Meinungen zu akzeptieren.

Wer sich wie Frau Pfuderer nun hinreißen lässt, ihrer Meinung nach unsachliche Reaktionen auf ihre Leserbriefe noch weit unsachlicher zu kommentieren, sollte nicht mit der Sachlichkeit per se argumentieren. Wenn jemand ein Loch in der Hose flickt oder nicht jedes Jahr ein neues Smartphone kauft, wird er als Verfechter der Nachhaltigkeit gefeiert. Das Gleiche gilt somit zwangsläufig auch für Autos – es gibt halt nichts Nachhaltigeres, als Dinge so lange wie möglich ihrem ursprünglichen Zweck entsprechend zu nutzen!

Wenn es darüber hinaus dann weiterhin an belastbaren sachlichen Argumenten fehlt, greift Frau Pfuderer in bester Politikermanier zu den allseits beliebten Plattitüden „Etikettenschwindel und Populismus“. Wer dann am Ende seines Leserbriefes noch in den Rechtfertigungsmodus verfällt, provoziert unweigerlich ein Zitat von Robespierre: „Wer sich verteidigt, klagt sich an!“ Vor allem aber sollten sich Printmedien auch beim Instrument des Leserbriefes ihre Überparteilichkeit bewahren – denn auch hier verantwortet die Redaktion, was gedruckt wird und was nicht.

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