Leserbriefe

Stadtmarketing und Outlet-Rast

Reinmar Wipper, Nürtingen. Zum Leserbrief „Rast-Stadt für Outlet-Besucher“ vom 20. Juli. Soso, Nürtingen als Basislager für Metzinger Outlet-Kunden. Petra Geier-Baumann schlägt das vor. Und wer meint, das sei eine Schnapsidee, der soll sich doch einmal umgucken im Städtle. Und im Internet. Mehrere Busunternehmen in ganz Deutschland bieten Kurzreisen nach Nürtingen an. Drei, vier Tage an den Neckar, zum Ausschwärmen in alle Richtungen. So eine Art Kaffeefahrt, bloß ohne Kaffee, dafür für Klamotten mit Label. Und die laufen auch hier ganz regelmäßig ein.

Fragt man die Busfahrer oder die Reisegäste nach ihren Motiven, dann hört man dieses: Nach Metzingen fahren, einmal auf die Alb, und vielleicht noch dies und das. Und diese Stadt hier, Nürtingen? Dazu habe man keine Zeit, hier übernachte man nur, ob’s denn da auch was zu sehen gäbe, und frühmorgens geht’s ja immer schon los. Und das alles im lieblichen Zungenschlag aller deutschen Lande, von Kölsch bis Sächsisch. Und wenn man abends wieder anlandet, so kriegt man zu hören, dann habe man keine Lust mehr auf Stadt. Außerdem sei da eh nichts los.

Mir ist nicht bekannt, ob sich das Nürtinger Stadtmarketing dessen bewusst ist oder das weiter gedacht hat. Gesprochen haben wir meines Wissens im Gemeinderat nie darüber. Man spricht nur davon, dass Nürtingen sich bemühe, die Stadt touristisch anziehend zu machen.

Einmal allerdings, da hatten die Fußballer von Energie Cottbus ein Punktspiel beim VfB Stuttgart. Haben im Schloßberghotel genächtigt, sind die Mühlstraße raus zum Joggen, und am Samstagmorgen einmal über den Markt gelaufen. Die kommen aber auch nicht mehr, seit sie nicht mehr Erste Liga spielen. Am 22. Juli spielen sie in Düsseldorf, Zweite Bundesliga. Da können sie vorher die Kö rauf und runter laufen.

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