Leserbriefe

Sozialismus ruft Kapital

Thomas Bangemann, Schlaitdorf. Zum Artikel Ackermann ruft nach dem Staat vom 18. März. Geld verzocken, das einem nicht gehört, in einem riesigen Schneeballsystem mit faulen Immobilienkrediten, die erst im Laufe dieses Jahres vollends platzen (nur keiner weiß wo und wann) ist per Gesetz verboten. Schon der Versuch, ein Schneeballsystem ins Leben zu rufen, ist strafbar (§ 16 Abs. 2 UWG). Stört das Herrn Ackermann? Schamlos, aber nicht ziellos. So kennt man den Deutschen Banker, der seinen eigenen Acker am besten bestellt. Ich glaube nicht mehr an die Selbstheilungskraft der Märkte. Naiv ist, wer da meint, das sei jetzt eine tiefe und bereuende Einsicht von Herrn Ackermann. Das ist keine Kapitulation. Das beinhaltet natürlich schon den berechnenden Imperativ: Sozialisiert unsere Verluste!. Beim Privatisieren und Plündern soll der Staat nicht stören. Aber jetzt muss der Steuerzahler mal wieder ran. Die überwiegend private IKB-Bank war nur der Anfang, läppische sechs Milliarden Steuergelder für die beteiligten Banken. Man hat es ja. Finanzminister Steinbrück sekundiert sofort: Wir müssen das Schlimmste verhüten. Dem Steuerzahler bleibt auch nichts anderes übrig. In der Krise kann man den Staat am besten erpressen, das kennt man aus Zeiten mit hoher Arbeitslosigkeit und das wissen Ackermann und Konsorten. Zahlt für den Kasino-Kapitalismus, sonst kommt ihr mit in den Orkus der Finanzkrise. Wie wärs denn mal mit einem Antrag auf Überziehungskredit? So wie es sich gehört. Wir können auch so langsam eins und eins zusammenrechnen und möchten die Herrschaften in Zukunft davor bewahren, Steuergelder sinnlos zu verbrennen.

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