Leserbriefe

Reutlinger Investor für Hotel in Nürtingen?

Fritz Eisele, NT-Hardt. Es ist und bleibt ein Rätsel, warum der Oberbürgermeister mit Unterstützung der drei Gemeinderatsfraktionen CDU, Freie Wähler und Liberale Bürger mit aller Macht den potenziellen Investor Neveling aus Reutlingen für einen Hotelbau am westlichen Neckarufer so bedingungslos präferiert. Gibt es doch, trotz vehementer Verneinung des Oberbürgermeisters, Absprachen oder Zusagen gegenüber diesem Investor? Wenn es keine Verpflichtung gegenüber dem Investor gibt, kann man diesen Irrweg ohne Probleme und Konsequenzen beenden und mit der Nutzung in diesem Bereich bei null beginnen.

Die Erweiterungsabsichten von zwei Hoteliers aus Nürtingen sind dem Rathaus schon länger bekannt als das Wunschprojekt des 75-jährigen Hotelkettenbesitzers aus Reutlingen. Anstatt die Projekte der ortsansässigen und investitionswilligen Hoteliers zu unterstützen, wird dies in den Diskussionen ausgeblendet. Tatsache ist, dass im Fall Pflum jetzt die Bauvoranfrage genehmigt ist und damit die geplante Erweiterung um 35 Zimmer angegangen werden kann. Im Fall Vetter ist nach Rückzug der Hauber Gruppe aus dem Projekt Sporthalle am MPG nach wie vor der Bau eines Hotels auf dem Gelände des Hauber-Altbaus in der Sigmaringer Straße beabsichtigt. Dieses soll circa 80 Zimmer haben und spätestens 2021 eröffnet werden. Es ist ideal zum Bahnhof gelegen und ein modernes Konzept wird die Innenstadt aufwerten.

Wenn das am Neckarufer völlig deplatzierte Hotel vom Gemeinderat und den Stadtoberen durchgedrückt wird, ist ein ruinöser Verdrängungswettbewerb zu erwarten, das heißt der eine oder andere könnte auf der Strecke bleiben. Das hat sicher wenig mit einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu tun. Jedenfalls wäre ein Hotel an dieser Stelle nicht im Sinne der Nürtinger Hoteliers und vieler Bürger, insbesondere derer, die im entsprechenden Bürgerbegehren mit 4701 Stimmen dagegen votierten. Die Nürtinger Bürger sind inzwischen gut informiert und können sich ihre Meinung bilden! Deshalb sollten sich die Gemeinderäte so kurz vor den nächsten Wahlen sehr wohl überlegen, ob sie dem Oberbürgermeister bei einem möglichen Antrag für einen erneuten Verkaufsbeschluss der Grundstücke an den Investor Neveling weiter in Nibelungentreue folgen.

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