Leserbriefe

Wahre Probleme ignoriert

Wolfgang Stamm, Neckartenzlingen. Zum Artikel „Falsche Ukrainer in Schlaitdorf“ vom 13. April.

Um Irrungen zu vermeiden: Ich bin kein Anhänger der AfD, nicht rassistisch, antisemitisch oder gar antiziganistisch, aber wie hier mit dem Schlaitdorfer Bürgermeister umgegangen wird, lässt mich fassungslos zurück. Ich kann und will an dieser Stelle nicht beurteilen, ob es sich in diesem Fall um Sinti, Roma oder welche Volksgruppe auch immer handelt oder wie druckfrisch die Pässe sind. Sehr wohl beurteilen kann ich aber aus persönlicher Erfahrung in der Umgebung, dass es eben nicht lediglich um „laute Gespräche“ und einen „Teppich im Garten“ geht, wie dieser Bericht unterschwellig glauben machen will. Es geht um einen unzumutbaren Lärmpegel und ganz offensichtlich wenig ausgeprägten Integrationswillen der dort Untergebrachten, der bei einigen Nachbarn bereits den Gedanken reifen lässt, fortzuziehen. Dass ein Bürgermeister diesbezügliche Beschwerden, die laut Herrn Arvanitelli, dem stellvertretenden VDSR-Vorsitzenden, häufig im Landkreis Esslingen auftreten, ernst nimmt und dem entgegenzuwirken versucht, finde ich nicht nur richtig und wichtig, es ist sogar seine Pflicht.

Stattdessen wird er von Herrn Arvanitelli reflexhaft in Zusammenhang mit Antiziganismus gebracht und unverhohlen als dumm dargestellt. Es ist unnötig, über Herkunftsregionen zu dozieren, dabei aber die wahren Probleme zu ignorieren. Es ist eine Bringschuld derer, die zu uns kommen, sich bei uns zu integrieren, unabhängig aus welchem Kulturkreis sie stammen – nicht umgekehrt. Sie sind Gast in einem Land, das erhebliche Anstrengungen unternimmt, die vielfältigen Herausforderungen diesbezüglich zu meistern, oft sogar gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung. Dem Geist des Artikels folgend, schließt er mit dem schon fast zynischen Satz: „Der Bürgermeister muss sich fragen, was er selbst bereit ist zu investieren“. Ich kann nur hoffen, dass Bürgermeister Richter nicht nachlässt, diese unhaltbaren Zustände anzuprangern und für Abhilfe zu sorgen, seinen Mitbürgern zuliebe.

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