Johann Kostalek, Ostfildern. Zum Artikel Renten steigen nur minimal vom 7. März. Die geplante Rentenerhöhung von 0,5 Prozent ist eine eklatante Diffamierung der zirka 20 Millionen betroffenen Bürger, die im Gegensatz zu den Beamten jahrzehntelang ihren finanziellen Beitrag dazu geleistet haben.
Die Wirtschaft boomt wie lange nicht mehr, die Steuereinnahmen des Staates sprudeln wie im Schlaraffenland und die Manager kassieren bis zu 70 Prozent plus auf ihr Millionengehalt. Wie ist das ethisch in einer Hochkultur, in der wir uns befinden, noch vertretbar? Wenn man dazu noch die letzten vier Jahre betrachtet (letztes Jahr gab es 0,54 Prozent Rentenerhöhung und die drei Jahre davor gar nichts) und im Gegenzug dazu die Preisentwicklung betrachtet, hat der Preisschwung nicht nur die Rentenerhöhungen aufgefressen, sondern vielmehr die meisten Rentner an beziehungsweise unter die Armutsgrenze getrieben.
Man spricht dieses Jahr von einer Inflationsrate von 2,3 Prozent. Da stimmt doch irgendwas in der statistischen Aufarbeitung nicht! Wenn ich die Steigerungsrate bei den Energielieferanten, sei es Öl, Gas et cetera vergleiche, sind da alleine in diesem Jahr Preissprünge bis zu 50 Prozent zu verzeichnen. Aber nicht nur bei der Energieversorgung, sondern auch bei den Lebensmitteln sind hohe zweistellige Preissteigerungen üblich.
Diese Ausbeutung treibt viele Menschen in existentielle Bedrängnis. Den enormen Kaufkraftverlust muss man nicht nur jährlich, sondern in Einbezug der letzten Jahre kumuliert betrachten. Die vielen Millionen betroffenen Menschen werden sukzessive und rücksichtslos in die soziale Kälte getrieben. Unsere Herren Politiker dagegen dürfen sich auf pralle Luxuspensionen freuen, für die sie keinen eigenen Cent selbst dazu beigetragen haben und die den Staatshaushalt in den nächsten 30 Jahren mit über 2000 Milliarden Euro in den Bankrott treiben können, weil hierzu keine Rückstellungen gebildet wurden. In Anbetracht all dessen kann ich nur sagen: armes Deutschland.
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
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