Leserbriefe

Rainerwald erhalten

Dr. Valentin Schoplick, Schlaitdorf. Am Eingang vom Golfplatz Hammetweil (Neckartenzlingen) weist ein Schild darauf hin, dass man beim Ruf Achtung sofort Deckung suchen und seinen Kopf schützen soll. Befinden wir uns auf einem Truppenübungsplatz? Ist das Tragen von Helmen angesagt? Der Besucher des Platzes hat einen nicht so martialischen Eindruck: Die bestehende Anlage fügt sich in die Landschaft ein. Im Klubhaus herrscht eine angenehme Atmosphäre. Die Aussicht ist sehr schön. Holzfällersteak ist nicht im Angebot. Auf dem Platz sieht man einige Golfer friedlich ihrem Sport nachgehen. Kleine Teiche, in denen sicher auch Amphibien leben, lockern den Platz auf. Die Bevölkerung der umliegenden Ortschaften hat den Golfplatz in seiner jetzigen Form akzeptiert.

Warum will nun die Führung des Golfklubs dieses gute Verhältnis aufs Spiel setzen (sicher nicht im Sinne vieler Golfer)? Warum plant sie den neunten Golfplatz mit 27 Löchern in der Bundesrepublik? Das wäre noch nicht so schlimm, aber warum will man dafür einen intakten Wald zerstören, der den Menschen zu vielfältigen Aktivitäten dient, der ein Hort für Tiere ist und der gerade in einem Ballungsgebiet unverzichtbar ist? Warum will man mit aller Kraft das gute Verhältnis mit den Bewohnern der umliegenden Gemeinden zerstören? Viele Zeitungsartikel und Leserbriefe sind gegen die Abholzung des Rainerwaldes geschrieben worden. Die Bevölkerung der umliegenden Gemeinden ist in ihrer großen Mehrheit gegen die Abholzung. Aber die hohen Herren vom Golfklub finden es offensichtlich nicht nötig, sich mit der Meinung des Volkes auseinanderzusetzen. Worauf vertrauen sie?

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