Dora Gerwig, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Ein Schritt gegen Fachkräftemangel“ vom 18. Juni. Migranten zu Altenpflegern ausbilden – eine bestechende Idee! Sowohl der alternden Gesellschaft als auch den Arbeitssuchenden wäre geholfen. Wenn – ja, wenn die Lebenswirklichkeit wieder mal nicht anders wäre als sie sich die Politiker vorstellen. Außer Acht gelassen wird nämlich der alltägliche Rassismus in unserer Gesellschaft.
Ich allein kenne zwei Migranten aus Afrika persönlich. Beide sind liebenswerte, kontaktfreudige Menschen, die sich trotz ihres schweren Schicksals ihre Fröhlichkeit erhalten haben. Der eine als Therapeut in einer deutschen Ausbildung qualifiziert, die andere als Asylbewerberin zu entsprechenden Bedingungen beschäftigt, beide waren in Pflegeeinrichtungen angestellt.
Der eine wurde trotz langjähriger Arbeit von Gehaltserhöhungen ausgeschlossen und von Mitarbeitern auf so üble Weise diskriminiert, dass er seine Arbeit nicht fortsetzen konnte, die andere wurde sowohl von Bewohnern („Die Schwarze raus aus meinem Zimmer!“) als auch von mitangestellten Migranten aus allerlei europäischen Ländern mit rassistischen Sprüchen bedacht. Auch dieses Arbeitsverhältnis wurde gelöst, obwohl die Frau gerne in dem Nürtinger Heim gearbeitet hat.
Migranten ausbilden ja, aber als Schwarze, wohl auch als Gelbe, Rote oder sonst was haben sie keine echte Chance auf dauerhafte Arbeit? Was müsste passieren, dass Anspruch („bei uns gibt es keine Diskriminierung am Arbeitsplatz“) und Wirklichkeit (Diskriminierung auch zwischen den Migranten untereinander) nicht so weit auseinanderklaffen?
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...