Reinmar Wipper, Nürtingen. Zum Artikel Mit Aufklärung gegen irrationale Ängste vom 17. April. Von grüner Gentechnik verstehe ich fachlich nichts. Aber interessieren tut sie mich. Also befrage ich hin und wieder meine Kollegen des agrarwissenschaftlichen Gymnasiums der Fritz-Ruoff-Schule. Das sind studierte und promovierte Landwirte, nicht gerade auf der Brennsuppe dahergeschwommen und darin geübt, schwierige wissenschaftliche Sachverhalte verständlich zu machen. Da habe ich manches verstanden und manchem ist auch die laienhafte Sorge vor unübersehbaren Folgen der Gentechnik genommen worden. Aber eines bleibt bis zur Stunde: Man weiß eben nicht, ob und wie sich manche Maßnahmen der grünen Gentechnik auf die Nahrungskette und auf gentechnisch unveränderte Organismen auswirken. Vor allem lassen sich Freilandversuche weder auf einen Versuchsacker beschränken noch ohne Einwirkung auf Nachbarfelder durchführen. Und da liegt eben der Hase im Maisfeld, sozusagen. Es wirkt hochmütig, wenn von der Nürtinger Fachhochschule Sorgen, Fragen und Zweifel pauschal als irrationale Ängste abgetan und damit entwertet werden. Wahrscheinlich bin ich nicht alleine mit meinem Anspruch, zuerst mal meinem Hirn zu vertrauen als dem professoralen Versprechen: Wir machen das schon richtig. Deswegen warte ich gespannt auf die angekündigte öffentliche Diskussion der Problematik. Merkwürdig ist allerdings der neue Partner und Geldgeber der Fachhochschule: der US-Konzern Monsanto. Vor vier Jahren hat dieser Globalherrscher Giftmüll (Quecksilberhaltiges) in Nepal gebunkert. Und wegen Kinderarbeit ist Monsanto auch im Zwielicht. Das ist aber nicht alles, wie eine Kurzrecherche im Internet bloßlegt. Mit solchen Spezerln wollte ich keine Geschäfte machen. Aber Geld glättet offenbar alles. Da wirds einem nachgerade übel. Um mit Herrn Markwort vom Focus zu reden: Was die Öffentlichkeit braucht, sind Fakten, Fakten, Fakten. Also Offenlegung der Hintergründe. Keine Beschwichtigungen, keine Vertröstungen, keine pauschale Herabwürdigung kritischer Fragen.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...