Leserbriefe

Organisatorisch zwei getrennte Bereiche

Peter Krüger, Nürtingen. Zum Artikel „Schienenverkehr“ vom 6. Februar. Da beschäftigt man sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Eisenbahn und glaubt, die Organisation und die Abläufe bei der Bahn zu kennen. Dieser Glaube wurde durch die Schilderung der Ausbildung in zwei Fachrichtungen zunächst einmal erschüttert. Es wird behauptet, der Eisenbahner der Fachrichtung Fahrdienst arbeite sowohl im Stellwerk oder Leitstand als auch in Zügen, die er rangiert. Richtig ist aber: Die Mitarbeiter im Stellwerk gehören zur Fachrichtung Fahrweg und rangieren ganz bestimmt keine Züge, dafür bräuchten sie nämlich nicht nur den entsprechenden Triebfahrzeug-Führerschein, sondern müssten gleichzeitig oder abwechselnd in zwei organisatorisch völlig getrennten Bereichen tätig sein. Die Stellwerks-mitarbeiter führen auch keine besonderen Zugfahrten oder Fahrten in Sonderwagen durch, dazu müssten sie ja das Triebfahrzeug selbst führen. Die Stellwerke und Leitstände gehören zur DB Netz AG.

Der Triebfahrzeugführer, der die Lokomotive oder den Triebwagen führt, gehört zum Bereich Fahrdienst und hat wiederum nichts im Stellwerk oder auf dem Leitstand verloren. Die Deutsche Bahn AG beschäftigt Triebfahrzeugführer streng getrennt in den Bereichen DB Fernverkehr, DB Regio und DB Cargo. Das heißt leider im Klartext: Ein bei DB Fernverkehr angestellter Triebfahrzeugführer wird nur im Fernverkehr eingesetzt, für DB Regio oder DB Cargo darf er normalerweise gar nicht fahren.

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