Leserbriefe

OB Fritz Kuhn wagt den ersten Schritt

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Kuhn diskutiert über Kapazität des Tiefbahnhofs“ vom 14. Januar. Erfreuliche Neuigkeiten über Kapazität des Tiefbahnhofs“. Kaum im Amt, greift der neue Stuttgarter OB Fritz Kuhn (Grüne) gleich eines der wichtigsten Themen bei S21 auf: Was kann der Tiefbahnhof wirklich? Wir erinnern uns an die Märchen wie „Doppelt so viel wie der Kopfbahnhof“. Aber nie wollten die Befürworter von S21 wissen oder untersuchen lassen, was denn der bewährte Kopfbahnhof sowieso schon leisten kann. Warum eigentlich nicht?

Bei der Geissler-Schlichtung wurde dann ein Stresstest für S21 beschlossen. Den hat die Bahn nach eigenen Regeln durchgeführt und das vorher gewünschte Ergebnis „bestätigt“ und schnell als „Sieg“ verkündet. Aber der Münchener Physiker Dr. Christoph Engelhardt hat den Stresstest genau analysiert und nachgewiesen, dass Fehler gemacht wurden. Gleichzeitig wurde auch die Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs ermittelt und festgestellt, dass S21 niemals so viel Bahnverkehr bewältigen kann wie bisher schon erforderlich ist. „Mehr Verkehr auf die Schiene“ als wichtiges Mittel gegen den Autostau ist mit den acht Gleisen im Tunnel erst recht nicht möglich.

Bisher haben sich CDU, FDP, SPD und die Bahn mit aller Macht dagegen gewehrt, diesen Rückbau der Bahnkapazität durch S 21 zur Kenntnis zu nehmen, weil damit jede „Legitimation“ für das Projekt entfallen wäre. Die Kostenexplosion erzwingt jetzt, dass auch die Frage nach dem Sinn von S21 endlich neu gestellt werden muss. Fritz Kuhn wagt jetzt den ersten Schritt. Das wird spannend.

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