Jens-Heiko Adolph, NT-Zizishausen. Die Wettersituation der vergangenen Tage zeigt, wie die Natur sich rächt. Zugebaute Flussufer und die damit reduzierten Retentions- oder anders gesagt Überflutungsflächen, die dem Hochwasser Raum zur Ausdehnung bieten, sind bereits vielerorts zugebaut. Damit bahnen sich schnell Katastrophen an. Berechenbar scheint in Zeiten des Klimawandels nichts mehr zu sein. Die Wasserhöhen lagen in anderen Teilen des Landes bis zu zwei Meter über dem Jahrhunderthochwasser von 2002. Es könnte also bald wieder so weit sein! Wir Nürtinger können von Glück sprechen, dass die Wetterfront von Samstag auf Sonntag gen Bayern weiterzog und uns verschont hat.
Was lernen wir konkret daraus? Die Entscheidung der zweireihigen Wörth-Bebauung bis ans Neckarufer konterkariert die Erkenntnisse der Fachleute. Man muss kein Hydraulikspezialist sein um zu verstehen, dass eine einreihige Bebauung mehr Schutz durch die entstehende Retentionsfläche bietet. War diese Erkenntnis Grund genug, dass die Stadtverwaltung die Hochwasserkarten auf Basis einer unwahren Behauptung zurückhielt?
Die Volkszählung entpuppt gleich den nächsten Irrtum, mit der die Befürworter der zweireihigen Bebauung überzeugen wollten (wobei die Fakten bis heute ausblieben): Nürtingen schrumpft und wird dies aufgrund der demografischen Entwicklung weiter tun. Nachgewiesen ist auch, dass die Nürtinger Immobilien- und Mietpreise die niedrigsten der Städte im Gürtel von Stuttgart sind. Wem dienen also die Wohnungen an einer so markanten Stelle? Einer Minderheit und nicht der Mehrheit der Bürgerschaft! Auch finanziell offenbart sich das Wörth-Projekt als Minusgeschäft für die Stadt und damit für uns. Bei 300 Euro Verkaufspreis pro Quadratmeter freut sich nur der Bauträger!
Deshalb: Einreihig bebauen, dadurch Hochwasserschutz durch die entstehende Retentionsfläche erhöhen, Fördergelder beantragen, Stiftung für Bürgerpark gründen, das Gelände neu ausschreiben, um Marktpreise zu erzielen und dem Gewinner des Investorenwettbewerbs das Vorkaufsrecht gewähren. Für die Bürger also nur Vorteile. Der Austausch weiterer Argumente gerne öffentlich anstatt hinter verschlossenen Türen unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...