Leserbriefe

Noch mehr Fluglärm

Wolfgang Lenhard, NT-Reudern. Zum Artikel Marathon-Sitzung zu Hahnweide-Plänen vom 25. Oktober. Dank an die Nürtinger Zeitung für die objektive Berichterstattung. Als vom Fluglärm Betroffener staunte ich über die hochkarätige Besetzung der Antragstellerseite bei der Erörterungsverhandlung des Regierungspräsidiums (RP): Der Baden-Württembergische Luftfahrtverband (BWLV) als Vertreter der auf der Hahnweide ansässigen Vereine hatte bestimmt gute Gründe, seine Argumente unter Anleitung eines externen Projektleiters sowie durch die Einschaltung eines Fachanwaltes darzulegen. Die Belastungen der Bevölkerung werden vom BWLV bei der Durchsetzung seines Antrages auf Umwidmung des Segelfluggeländes in einen Sonderlandeplatz nicht berücksichtigt, im Gegenteil: Der BWLV hatte sogar den Mut, den oft zitierten Status quo, nämlich die Anzahl der in 2005 erfolgten Motorflug-Bewegungen von 14825, die auch Grundlage des ursprünglichen Antrags und des Lärmgutachtens waren, unmittelbar vor der Erörterung auch noch auf 17000 zu erhöhen. Damit setzt er sich klar über einen Beschluss des Gemeinderats der Stadt Kirchheim als Verpächter des Platzes hinweg, der damit versucht hatte, die zulässige Anzahl von Motorflug-Bewegungen zu begrenzen.

Der BWLV hat nicht einmal ansatzweise erkennen lassen, dass er an einem fairen Interessenausgleich interessiert ist. Das Gegenteil ist der Fall: Eine weitere Erhöhung der Motorflug-Bewegungen um 15 Prozent wird gefordert, kein Verzicht des BWLV auf künftige Anträge, die in einer Ausweitung des Flugbetriebs resultieren könnten, keine Ruhezeiten an Sonn- und Feiertagen, nicht eine einzige freiwillige Selbstbeschränkung. Dieses Vorgehen entspricht nicht meiner Vorstellung eines guten nachbarschaftlichen Verhältnisses.

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