Hans-Peter Geil, Nürtingen. Zum Artikel „Aus dem Wahlkreis ins Parlament: Zwei Sieger, zwei Verlierer?“ vom 26. September. Das Wundenlecken zeigt ein erschreckendes Bild. Michael Hennrich hat das Mandat gewonnen und ist nur elf Prozent abgestürzt. Ja, man hatte den Stadtteil Roßdorf von Anfang an ausgeklammert, wobei dieser einmal mit seinen Spätaussiedlern eine CDU-Hochburg war.
Kein Hauch von Nachdenklichkeit ist zu spüren. Dafür werden gleich ganze Bewohnergruppen beschuldigt, anstatt sich an die eigene Nase zu fassen. Dann kommt gleich der Satz „Ich werde nicht in der trüben Brühe der AfD nach Wählern fischen“. Redete ein anderer so, käme gleich das Gespenst des Rassismus. Warum üble Beschimpfung wenn er sich gleich doch da um einen „Teil“ der Protestwähler kümmern will? Ist das Logik? Hat er kein Gespür? Hat er aus der Niederlage von Herrn Kunzmann nichts gelernt? Sieht auch er dessen „braune Suppe“?
Die deutschlandweite Abwahl der CDU – in Teilen auch die der SPD – ist die Folge einer steigenden politischen Unzufriedenheit. Jahrelang wurde notgedrungen „das kleinere Übel“ gewählt, das jetzt zum zentralen Übel geworden ist. Wenn schon die Kanzlerin zu jeglicher Einsicht unfähig ist („ich sehe nichts, was ich ändern müsste“), hätte man da nicht von Herrn Hennrich – nahe bei den Wählern – eine andere Reaktion erwarten dürfen? Die Welle der Empörung im Roßdorf ist gewaltig. Aber auch andere Nürtinger sehen seine Äußerung als unerträgliche Diskriminierung eines ganzen Stadtteils. Hat Herr Hennrich wenigstens jetzt noch die Kraft für eine Veränderung und die fällige uneingeschränkte Entschuldigung?
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...