Leserbriefe

Mit Stöckelschuhen auf den Waldfriedhof

Hermann Huss, Nürtingen. Zum Artikel „Zu viel Splitt auf dem Waldfriedhof verteilt“ vom 25. Juni. Gerne erinnere ich mich, als der Waldfriedhof eröffnet wurde. Das Brünnlein am Eingang plätscherte, die Anlagen um die Kapelle, die Toiletten, die Wege, alles der damaligen Zeit entsprechend, wie in einem Park. Besucher, auch Auswärtige, lobten den so schön angelegten Nürtinger Waldfriedhof. Damen in Stöckelschuhen, die ein Grab richteten oder pflegten, konnte ich noch nicht erkennen.

Weil die Räte der Stadt Nürtingen vermutlich von einer Dame mit Stöckelschuhen angesprochen wurden, die gerne Kieselsteine um ihr Grab hätte, soll der Waldfriedhof in Nürtingen zu einer Kieslandschaft umgestaltet werden. Der erste Verwalter hatte alles, was nicht in das Bild eines Waldes passte, untersagt. Wenn es notwendig wurde, zum Beispiel bei starkem Regen, wurde von der Verwaltung gesorgt, dass Angehörige das entsprechende Grab besuchen konnten. Er gestattete nur Bepflanzungen, die der Natur des Waldes entsprachen.

Heute werden Gräber mit Splitt eingebettet und am wenigsten für Wege gebraucht. Die Nürtinger Stadträte sollten sich einsetzen, dass die Fahrzeuge auf dem Waldfriedhof auf den vorgesehenen Wegen bleiben und nicht in Grünanlagen fahren oder sämtliche Kurven oder Kreuzungen schneiden und so die Wege verschmutzen, die Toiletten rollstuhlgerecht gerichtet werden und genügend Gießkannen an den Wasserstellen vorhanden sind.

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