Leserbriefe

Mieterbund hat recht mit seiner Kritik

Christian Bürk, NT-Neckarhausen. Zum Artikel „Mieterbund erhebt Vorwürfe gegen Stadt“ vom 18. November. Zunächst einmal ein Lob an Herrn Klemke zu einem – erneut – sorgfältig recherchierten und gut geschriebenen Artikel.

Als Nürtinger Mitbürger ist man schockiert und frustriert, dass eine Stadtverwaltung, die viele besondere Befugnisse in ganz unterschiedlichen Bereichen hat, nicht einmal der elementaren Fürsorge für Leib und Leben ihrer Mitbürger nachkommt. Und es ist zudem auch nur schwer verständlich, dass die Stadt das, wofür sie letztlich mit unser aller Steuergeldern zahlt, solche Immobilien- und Wohnverhältnisse nicht – zumindest nach Kenntnis von Missständen – regelmäßig persönlich in Augenschein nehmen will oder kann. Kann man denn wirklich nur Falschparken, säumigen Gebührenzahlungen oder schwarz gebauten Gartenhäuschen nachgehen?

Das schwache Argument von Herrn Hennrich sei ihm ob seines Postens bei „Haus und Grund“ verziehen – frei nach dem Motto: „wes Brot ich ess, des Lied ich sing“.

Spätestens beim vorbeugenden Brandschutz in einem Mehrfamilienhaus (auch wenn es kein „Sonderbau“ im Sinne der Landesbauordnung ist) gibt es sicher keine „Unverletzlichkeit der Wohnung“, und schon gar nicht, wenn Gefahrenpunkte bekannt sind. Bei der früheren Flüchtlingsunterkunft hier in Neckarhausen („Hotel International“) und anderswo waren es ja leider ähnliche Muster: Bruchbuden, in denen kein Einheimischer (mehr) wohnen möchte, werden zu Goldgruben für die Besitzer, und zwar ausschließlich deswegen, weil die Stadt den skrupellosen Eigentümern auch noch viel zu viel Geld in die Taschen stopft.

Der Mieterbund hat vollkommen recht mit seiner Kritik; so geht das nicht weiter, der Maßstab und die Kontrolle fehlen. Herrn Dr. Fridrich kann man da nur ein glückliches Händchen bei seinen Bemühungen um Schärfung der Sinne und Umsetzung der Taten innerhalb der Stadtverwaltung wünschen.

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