Leserbriefe

Menschliche Mitte in der Stadt Aichtal

Bianca Weber-Lewerenz, Aichtal-Neuenhaus.

Das Außergewöhnliche dieses Jahres lenkt uns im Tun, Planen und Denken. Gerade deshalb suchen wir nach Sinn, Identität und Heimat. Wir sehen in Medien, Vorträgen und globale Nachhaltigkeitsstrategien – insbesondere wenn es um Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) geht. Es kommt auf unsere gesellschaftliche Verantwortung, unser menschliches Miteinander, unser Zutun, Stärken und Leben unserer Werte an.

Gerade diejenigen, die sich in Aichtal neu niederlassen, hergezogen sind, von der Ferne wieder zurückkommen, dürfen sich angesprochen fühlen: Es ist Kult und bedeutet Arbeit, wie wir in unserer Stadt Zeitgeist und Heimatliebe pflegen (Anmerkung: Zeitgeist und Heimat sind auch im englischsprachigen Raum bekannte feststehende Begriffe und werden nicht ins Englische übersetzt). In Aichtal trifft Tradition und Moderne in über Generationen hinweg getragenen Familienunternehmen, Dienstleistungen und Handwerk auf Technikpioniere und pfiffige Start-ups. Was sie alle verbindet? Höchste Qualität „made in Germany“, zufriedene Kunden und Fortschritt.

Sie haben aber noch weit mehr gemein: ihre Identifikation mit der Heimat Aichtal. Dieses verbindende Miteinander verortet und heißt uns immer wieder aufs Neue willkommen. Die Stadt braucht Bewohner, die sich einbringen und den Ort nicht nur als Schlafmöglichkeit, zum Pendeln zum entfernten Arbeitsort oder als reinen Aufenthalt im häuslichen Nest sehen, sondern über den Tellerrand blicken und gerade dieses Nest der Geborgenheit, Ort von Brot und Arbeit, Mensch und Begegnung gestalten. Die Stadt braucht uns alle, um ihr immer wieder aufs Neue ein Gesicht zu geben!

In Aichtal wie auch andernorts gilt: Etwas machen, nicht jammern oder warten, dass bessere Zeiten kommen! Die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft bringt es mit sich, dass über Gutes oft nicht mehr gesprochen wird. Aber gerade Gutes darf immer wieder in Erinnerung gerufen und wertgeschätzt werden. Und genau darauf kommt es mir heute an: ein Zeichen der Verbundenheit mit einem Danke zu setzen. Den vielen, die sich wie ich in 2015 ad-hoc ehrenamtlich eingebracht haben, als Menschen auf der Flucht in Aichtal ankamen. Denen einmal mehr die Hand zu drücken im Wissen, dass wir stolz darauf sein können und sicher sein dürfen, dass unser Wirken damals gut war, noch immer ist und vor allen Dingen nachhaltig.

Denn auch das muss sein: erinnern, wofür man sich mit Herzblut eingesetzt hat, erinnern, was daraus entstanden ist, erinnern, was uns und unsere Stadt verbindet und menschlich macht. Hand-in-Hand – Miteinander – Füreinander!

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