Leserbriefe

Mensa wieder unter den Tisch gefallen

Susanne Zeeb, Köngen. Zum Artikel „Schultes lehnt Mensa-Gespräch ab“ vom 26. September. Auf meine Nachfrage bei der Informationsveranstaltung zum Thema Schadstoffbelastung am Robert-Bosch-Gymnasium, was denn jetzt mit der Mensa geschehe, lehnte Bürgermeister Ziegler nicht nur die sofortige, sondern auch eine generelle Aussprache mit einem bloßen „Nein“ ab. Diese mangelnde Kommunikationsbereitschaft des Bürgermeisters ist nicht gerade förderlich, wenn es darum geht, vorhandene Probleme gemeinschaftlich anzugehen. Als eine von vielen Eltern, die sich in der Mensa ehrenamtlich engagieren, weiß ich, wie oft man in dieser Sache von der Stadt immer wieder vertröstet wurde.

Zuletzt wurde ein gemeinsames Gespräch, das zwischen Bürgermeister, Vertretern der Stadtverwaltung und einem kleinen Ausschuss der Ehrenamtlichen anberaumt war, kommentarlos abgesagt. Wahrscheinlich war schon zu diesem Zeitpunkt klar, dass es einen Mensaneubau nicht so schnell, wenn überhaupt, geben wird. Hierzu muss erwähnt werden, dass die engagierte Elternschaft keineswegs einen großzügigen Neubau gefordert hat, sondern sich selber mit Hilfe eines Architekten durchaus mit einer kleinen Lösung befasst hatte. Dieser Vorschlag wurde kaum zur Notiz genommen, denn man wollte doch eine „ richtige“ Mensa unter Einbindung der Nachbargemeinden bauen. Jetzt wo die Stadt, wie viele andere auch, mit leeren Händen dasteht, wurde dieses Thema bis auf Weiteres fallen gelassen.

Wer schon einmal in unserer jetzigen Mensa war, weiß, dass man bei diesem Sporthallenfoyer eigentlich gar nicht von einer Mensa sprechen kann. Die vorhandenen Küchenmöbel sind alt und verrottet und kaum nutzbar. Die wenigen Küchenutensilien wurden vom Mensa-Team selber angeschafft und die Atmosphäre ist zu vergleichen mit einem größeren Turnhallenflur. Kochen oder warmes Essen vorhalten kann man in dieser „Küche“ nicht, da der Platz fehlt, also gibt es ausschließlich von einem Metzger angeliefertes Fleisch und wenigstens selber zubereiteten Salat. Dass dies gesund oder gar abwechslungsreich ist, wird wohl keiner behaupten.

Ich weiß nicht, ob sich die Stadt je Gedanken gemacht hat, wie viel Zeit bisher von einigen Eltern in den Betrieb der Mensa gesteckt wurde, um zu planen, einzukaufen und die Helfer/innen einzuteilen. Es ist so viel, dass es meiner Meinung nach längst ein Ehrenamt übersteigt. Ich wage zu bezweifeln, ob sich in Zukunft Eltern finden, die sich dieses auflasten wollen, wenn sich in absehbarer Zeit nichts verändert. Es finden sich aber durchaus Eltern, die bereit sind, mit der Stadt gemeinsam nach anderen Lösungswegen zu suchen – Lösungswege, die nicht unbedingt so viel Geld kosten müssen, dafür aber vielleicht Kreativität, Flexibilität und Offenheit erfordern.

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