Jörg Hiller, Kohlberg. Zum Leserbrief „Die Scheinheiligkeit der sauberen E-Autos“ vom 14. November und zum Artikel „Euro 7: Setzte EU-Kommission Wissenschaftler unter Druck?“ vom 18. November. Im Leserbrief von Herrn Grebe wurde das Thema Scheinheiligkeit der E-Autos bereits sehr treffend behandelt. Es ist schwer verständlich, weshalb wir so extrem einseitig die Elektromobilität forcieren, obwohl wir heute noch nicht einmal die Hälfte unseres Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen können. Vor diesem Hintergrund uneingeschränkt von Null-Emissions-Fahrzeugen zu sprechen erscheint grotesk. Die immensen Förderungen und Kaufanreize für E-Autos, welche nun sogar bis 2025 verlängert werden sollen, dienen wohl in erster Linie der Erreichung politisch gewollter Zahlen, als dass sie der Umwelt nützen würden.
Wenn wir rasch etwas für unsere Umwelt tun wollen (was wir unstreitig müssen), dann sollten wir auch kurzfristig umsetzbare Alternativen einbeziehen. Dies scheint aber nicht gewollt zu sein. Im Artikel „Euro 7: Setzte die EU-Kommission Wissenschaftler unter Druck?“ wird leider sehr deutlich, dass andere umweltschonende Lösungen anstelle Elektromobilität politisch sogar blockiert werden. Wer es mit unserer Umwelt wirklich ernst meint, muss diese politische Eingleisigkeit kritisieren. Letztendlich schwächen wir damit massiv unsere eigene Automobilindustrie sowie deren Zulieferer und riskieren unsere wirtschaftliche Stärke zu verlieren. Mit weniger finanziellen Mitteln werden wir uns aber schwerertun, massiv in umweltfreundliche Projekte zu investieren.
Zum Schluss sollten wir nicht vergessen, dass unsere Automobilindustrie in hohem Maß vom weltweiten Export der deutschen Fahrzeuge lebt. Es bleibt die Frage, ob die ganze Welt kurzfristig auf E-Mobilität umstellen wird. Wenn wir keine Weiterentwicklung moderner Verbrennungsmotoren sowie für synthetische Kraftstoffe betreiben, dann nehmen wir bewusst in Kauf, dass wir unsere automobile Vormachtstellung an andere abgeben. Mehr Weitsicht und Ehrlichkeit würden unserer globalen Umwelt mehr helfen als grüner Populismus.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...