Leserbriefe

Luft nach oben und mögliche Lösungen

Wolfgang Stark, NT-Raidwangen. Sie schwadronieren wieder, unsere Politiker, anstatt einmal konkrete, belastbare Aussagen zu treffen. Von Öffnungskonzert spricht hier der Herr Ministerpräsident und niemand weiß, woher er diese Idee hat. Auch sei, wenn die Zahlen nicht sinken (was diese zwischenzeitlich getan haben), noch viel „Luft nach oben“ was zukünftige Maßnahmen betrifft. Was er damit aber meint, darüber schweigt er.

Also müssen wir unsere Fantasie etwas bemühen und uns mal verschiedene Szenarien überlegen. Was denkbar wäre und falls man es nicht merkt, dies meine ich jetzt etwas ironisch, wäre, dass wir uns in getrennte Schlafzimmer zurückziehen. Das Maskentragen im ganzen Haus wäre natürlich selbstverständlich, und wer Kinder hat, die sollten sich am besten tagsüber im Keller aufhalten. Wenn möglich ist der Esstisch so zu vergrößern, dass die gesamte Familie den Abstand von zwei Metern einhalten kann. Das Haus dürfen wir natürlich auch nicht mehr verlassen, denn es gibt ja Lieferando und Co. Alle Firmen machen zu und fahren ihre Produktion für unbestimmte Zeit komplett herunter.

Dies sind nur ein paar Horrorszenarien, welche mir zur „Luft nach oben“ spontan einfallen würden. Mal ehrlich, seit Anfang November erzählen uns die Politiker, allen voran Herr Söder, dass dies was jetzt kommt die Zahlen nach unten drücken wird. Aber wie die Wirklichkeit zeigt, wirken diese Maßnahmen nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. Dies heißt aber auch im Umkehrschluss, dass viele dieser Maßnahmen nicht zum Anstieg der Inzidenz beigetragen haben. Damit wäre es meiner Meinung nach an der Zeit, längerfristig zu überprüfen, was denn wieder wirkt und was nicht. Damit hätte man, nachdem man zig Maßnahmen fast gleichzeitig eingeführt hatte, endlich einmal verlässliche Indikatoren.

Damit ich nicht falsch verstanden werde, hierzu ein Beispiel: Friseure und Teile des Einzelhandels, welche ein gutes Hygienekonzept haben und auch sehr unter den Coronaeinschränkungen leiden, könnte man für einen Testzeitraum von zwei bis drei Wochen wieder öffnen, um dann zu überprüfen, ob die Werte wieder ansteigen oder nicht. Nun hätte man verlässliche Aussagen, und man könnte mit der nächsten Lockerung beginnen oder die letzte Maßnahme wieder zurücknehmen. Dies wäre für mich ein längerfristiges stufenweise einführbares Konzept mit Luft nach oben und unten und eine Perspektive.

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