Leserbriefe

Logische Unlogik

Monica Sipple, Wolfschlugen. Zum Artikel „Straßensperrung sorgt für Wirbel“ vom 30. Juli. „Sehr geehrte Fahrgäste . . .“, so beginnt der Text in einem Flyer, der in den Bussen ausliegt, die nun von Wolfschlugen nach Nürtingen pendeln. Umsteigen, mobil sein, Flexibilität – das ist angesagt. Ferienzeit bedeutet oft halbleere Busse, weniger Fahrgäste in doch überdimensionalen eingesetzten Bussen. Dass Gelenkbusse in Hardt nicht um die Ecken herumkommen, leuchtet mir nach der ersten Fahrt im Bus logischerweise ein. Doch umso unlogischer erscheint mir das Umsteigen in Wolfschlugen an der Haltestelle Siedlung. Es wäre meiner Meinung nach sinnvoller, gleich Stadtbusse von Bernhausen bis Nürtingen einzusetzen. Dann würde auch das lästige Umsteigen entfallen. Für viele Fahrgäste sicher hinderlich. Ist das alles? Kaum in Nürtingen angekommen, möchte ich sogleich (wie vor der bevorstehenden Sanierung möglich) mit dem Bus zur Haltestelle Mühlstraße zurückfahren. Tja, Pech gehabt. Die Aussage des Busfahrers: „Da müssen Sie 24 Minuten warten, bis der nächste Bus zurück nach Bernhausen fährt.“ Da stehe ich nun. Was kommt noch dazu? Fahrplanänderungen übers Internet (haben alle Menschen einen Internet-Zugang? Wird wohl vorausgesetzt). Alles in allem soll ich noch Verständnis aufbringen? So steht’s auch im Flyer.

Verständnis habe ich nur für die in Hardt wohnende Bevölkerung, die nun unter dem vorherrschenden Verkehr zu leiden hat. Verständnis habe ich auch für die Menschen, die aufgrund von Gehbehinderungen wegen des Aus- und Einsteigens, Umsteigens und dergleichen den Bus meiden. Verständnis habe ich für die Sanierung der Straße von Wolfschlugen nach Nürtingen.

Verständnis fehlt mir für die immer höher steigenden Fahrtkosten. Oder ist das der Bonus für die Strapazen? Zu beneiden sind wir alle nicht. Seien wir froh, dass das Ganze doch zeitlich begrenzt ist.

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