Professor a. D. Helmuth Kern, Neckartenzlingen. Zum Artikel „Auch der Nürtinger OB macht sich große Sorgen“ vom 30. Oktober. Die positiven Kräfte der Kultur stärken und nicht verhindern 36 Oberbürgermeister und Bürgermeister haben sich in einem offenen Brief an Ministerpräsident Kretschmann mit einem gemeinsamen Appell wegen des November-Lockdowns gewandt. Es geht um die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen, die das kulturelle Leben schwer träfen. Sie regen an, dem Infektionsschutz bei der Definition der Maßnahmen einen höheren Stellenwert zu geben und von gänzlich abstrakten Verboten Abstand zu nehmen. Verschärfte Besucherzahlengrenzen, Masken und Abstände könnten hier Sicherheit bringen. Ich denke, ein Appell zur rechten Zeit, denn wer weiß, ob es beim November-Lock-down bleibt.
Kultur hat positive Kräfte, die es zu stärken und nicht zu verhindern gilt. Bei einem Konzertbesuch, einer Theatervorstellung, einem Kabarett wird Gemeinschaft erlebt, was übrigens nicht mit dem körperlichen Abstand zu tun hat. Hier kann Energie getankt werden; hier kann erfahren werden, dass Musik eine heilsame Komponente hat, dass Theater emotional anregt und den Blick weitet, dass herzliches Lachen in einem Kabarett guttut. Positive Kräfte, die den disruptiven, den zerstörerischen, angstmachenden in der Pandemie allgegenwärtigen entgegenwirken.
„Wo sich die Menschen anstecken, lässt sich derzeit nicht aufklären“, sagte am Freitag Wolfgang Reinhardt (CDU) im Rahmen der Landtagsdebatte zur Umsetzung der Lockdown-light-Beschlüsse aus Berlin. Doch bei entsprechenden Hygienekonzepten sind es die Kulturveranstaltungen nicht, das legt die RestartStudie des Uniklinikums Halle, die am 29. Oktober in MDR Wissen veröffentlich wurde, nahe.
Für die Kultur ist dieser seit Montag, 2. November gültige Lockdown nicht light, sondern total.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...