Leserbriefe

Kritik an Erhöhung der Hundesteuer

Klaus-Dieter Tempel, NT-Neckarhausen. In diesen Tagen erhielten die Hundehalter den jährlichen Steuerbescheid. Als Beilage hat das Ordnungsamt ein Merkblatt über die Pflichten der Hundehalter hinzugefügt. Beim Lesen könnte man meinen, die Tierfreunde seien lauter unerzogene Menschen mit ungehorsamen Tieren, die wild in der Gegend herumlaufen und andere Leute belästigen, dazu die Landschaft mit Hundekot verdrecken. Diesen nicht „unverzüglich“ wegzuräumen wird mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro bedroht. Das ist um ein Vielfaches mehr, als ein Verkehrsrowdy an Strafe zu erwarten hat, obwohl er mit seiner Fahrweise Menschenleben gefährdet. Ich nenne das eine Kriminalisierung der Tierfreunde.

Nirgends ist ein Wort darüber zu entdecken, dass die Hundehalterinnen und -halter einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz leisten unter Aufwendung erheblicher Kosten. Dafür werden sie statt gelobt mit einer „Strafgebühr“ sprich: Hundesteuer von 114 Euro jährlich belegt, unverschämterweise für den Zweithund mit dem doppelten Betrag. Sie füllen damit die Stadtkasse mit über 100 000 Euro im Jahr auf. Außerdem sorgen sie dafür, dass wir in unserem Land kein Straßenhundeproblem haben und sie sorgen zudem noch für viele Arbeitsplätze in den Tierarztpraxen für Kleintiere, in der Futtermittelindustrie und in den Tierbedarfshandlungen. Das sollte auch einmal bedacht werden.

Und es wäre interessant zu erfahren, welcher Teil der Hundesteuer wieder für den Tierschutz durch Zuschüsse an die Tierheime im Kreis verwendet wird. Das wäre wenigstens eine sinnvolle Verwendung. Alles in allem wünsche ich mir mit vielen anderen Tierfreunden eine etwas freundlichere Behandlung durch die Stadt. Sie haben auch mal einen Dank verdient und nicht nur eine ständige Traktierung durch Vorschriften.

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