Leserbriefe

Klinge muss langfristig gesichert werden

Karl-Heinz Frey, Nürtingen. Zum Artikel „Schutz für Teufelsklinge“ vom 14. September. Es gibt einiges zu den bisherigen Informationen zu ergänzen. Und ich möchte auch nicht falsch verstanden werden. Zuerst muss klar die Lage erläutert sein. Bisher ging es ja hauptsächlich um die Brücke und die Landesstraße, aber diese sind wie die Klinge Leidtragende der hydraulischen Überlastung im Teufelsklingenbach. Wenn die Erosion der Klinge so weitergeht wie bisher, sind Hangrutschungen unvermeidlich. Innerhalb von nur acht Jahren hat sich die Klinge um mehr als vier Meter vertieft, an einigen Stellen bis zu sieben Meter. Inzwischen sind die Abspülungen auch im festen Tongestein angelangt und der zerbröselt.

Wer es sich zutraut, sollte von der Hauffstraße aus, die von der Grötzinger Straße abbiegt, in die Klinge einsteigen und im Bachbett emporklettern. Es gibt eine beeindruckende alpine Klamm zu sehen. Man braucht wenig Fachwissen, um das zu Sehende zu deuten.

Das Einzugsgebiet für den Teufelsklingenbach ist ungefähr 50 Hektar, davon 14 Hektar Siedlungsfläche Wolfschlugen und etwa 0,3 Hektar Landesstraße. Aus dem Regenüberlauf von Wolfschlugen können bis zu 3500 Liter pro Sekunde in die Klinge schießen. Im Bach sind dann mit den anderen Zuflüssen Fließgeschwindigkeiten bis zu sieben Meter pro Sekunde zu erwarten. Diese Wassermassen haben ein hohes Zerstörungspotenzial.

Momentan ist geplant, die Einleitungsstrecke vom Auslauf des Regenüberlaufs hangseitig der Landesstraße bis zum Teufelsklingenbach hangaufwärts zu verlegen, das heißt neu zu bauen. Dieser Eingriff in das Naturdenkmal ist erheblich. Damit wird nur die Landesstraße gesichert, aber kein Tropfen weniger in die Klinge gelangen.

Ich möchte mit diesem Beitrag klarstellen, dass ohne eine Gesamtschau der Wassereinleitungen weder die Klinge noch die Landesstraße oder die Umgebung der Teufelsklinge in ihrem Bestand langfristig gesichert sind.

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